Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Lewis Hamilton: Meckerei am Funk nicht hilfreich

Von Andreas Reiners
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hatte einen Hals. Der viermalige Formel-1-Weltmeister ist zwar immer relativ ruhig, wenn er sauer ist. Man merkt es ihm aber an. Wie zuletzt in Spielberg.

Beim Österreich-GP waren es nach seinem vorzeitigen Aus vor allem die Reifen und Pirelli, die im Zentrum seiner Kritik standen.

«Mit den Reifen kannst du kein Rennen fahren. Ich war schnell genug, um kämpfen zu können, aber die Reifen gaben es nicht her», moserte der viermalige Weltmeister: «Das hat den Fans viel Racing gestohlen, weil die Reifen nicht gut genug sind, als dass man damit ein Duell austragen könnte. Die Reifen werfen einfach Blasen.»

Einige Fahrer wie Hamilton, Daniel Ricciardo oder Max Verstappen hatten mal mehr, mal weniger mit der Blasenbildung zu kämpfen, andere wie das Ferrari-Duo Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen oder auch zum Beispiel Fernando Alonso im McLaren praktisch gar nicht.

Hamilton wäre lieber mit den Reifen gefahren, die in Barcelona und Le Castellet zum Einsatz kamen. Sie sind mit einer um 0,4 Millimeter dünneren Lauffläche ausgestattet und damit besonders für heiße Temperaturen geeignet. «Diese Reifen hätte Pirelli auch hierher mitbringen sollen», sagte Hamilton. Die Italiener waschen ihre Hände in Unschuld. Schließlich können diese Probleme auch aufgrund der individuellen Abstimmungen aufgetreten sein.

Bereits im Auto hatte Hamilton gemeckert. «Wir haben den Sieg weggeschmissen», sagte er, nachdem Mercedes beim Virtual-Safety-Car den Boxenstopp des Briten verpennte. «Ich habe den Sieg weggeschmissen», entschuldigte sich Strategie-Chef James Vowles.

«Das war ein völliger Blackout bei Mercedes. Keine Ahnung, warum sie da nicht reagiert haben», sagte RTL-Experte Timo Glock: «Sie waren wohl ein bisschen abgelenkt von Bottas‘ Ausfall. Sie haben völlig den Überblick verloren.»

Hamilton hatte mit seiner Kritik am Funk freilich völlig Recht. Falsch war sie zu diesem Zeitpunkt trotzdem, glaubt Glock. «Er hat sich sehr viel geärgert am Funk. Fehler passieren. Dann ist es nicht die richtige Situation, mitten im Rennen am Funk zu schimpfen. Man muss das Beste daraus machen. Das hilft dann nicht.»

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