Kimi Räikkönen (Ferrari): «Zu früh für Stallorder»
Kimi Räikkönen
Es war die Schande von Österreich: Als der damalige Ferrari-Teamchef Jean Todt den aufsässigen Rubens Barrichello in Österreich 2001 zur Seite orderte. Legendär der Spruch des Franzosen vom Kommandostand: «Let Michael pass for the championship!» Die Fans in der Steiermark buhten und pfiffen Ferrari nach Hause, die Formel 1 hatte einen handfesten Skandal.
Es lag in der Hand von Ferrari, in Österreich 2018 die Reihenfolge umzudrehen. In diesem WM-Duell zwischen Sebastian Vettel und Lewis liegt der Deutsche derzeit um einen Punkt vorne, gut möglich, dass am Ende wenige Zähler den Ausschlag geben. Können Sie sich vorstellen, was in Italien los ist, sollte Ferrari den Titel um drei Punkte verlieren? Auf der anderen Seite: Kimi Räikkönen hat Platz 2 redlich verdient, ihn zurückzustufen, hätte einen Riesenwirbel erzeugt. Auch wenn der Abstand zwischen Vettel und Kimi enorm ist, derzeit 45 Punkte.
Wie steht Kimi Räikkönen eigentlich zum Thema Stallorder? Der Finne meint im Fahrerlager von Silverstone: «Es hat sich nichts geändert, wir folgen unseren Richtlinien. Das ist schon so, seit ich 2007 zu Ferrari gekommen bin. Nur ihr Journalisten macht daraus immer eine Riesengeschichte. Früher oder später wird Stallorder eine Rolle spielen, und das geht für mich auch in Ordnung, aber dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen.»
Kimi hat in dieser Saison reichlich Punkte verloren: Der missglückte Boxenstopp mit einem verletzten Mechaniker in Bahrain, das Motorproblem in Spanien. Kimi bleibt gelassen: «Ausfälle gehören nun mal zu diesem Sport. Ich glaube behaupten zu dürfen, dass ich in dieser Saison einen guten Job mache. Wir müssen sicherstellen, dass wir keine solchen Rückschläge mehr haben. Früher hat sich das zwischen den verschiedenen Teams jeweils ausgeglichen im Verlaufe einer Saison. Aber das ist heute nicht mehr so, dazu sind die Fahrzeug in der Regel zu standfest geworden.»