Max Verstappen: «Vollgas in Silverstone übel für uns»
Max Verstappen und Daniel Ricciardo
Mercedes und Lewis Hamilton sind seit der Turbo-Ära in Silverstone ungeschlagen: Der Engländer hat das Traditionsrennen auf dem früheren Militärflugplatz seit 2014 gewonnen. Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo lacht: «Dann wäre es vielleicht mal an der Zeit, dass einer Hamilton stoppt! Im vergangenen Jahr hatte ich in Silverstone eine schöne Aufholjagd, die mich noch auf Platz 5 gebracht hat.» Dann grinst Daniel, in Anspielung auf das Ausscheiden seiner Australier bei der Fussball-WM und dem guten Turnier, das die Engländer spielen: «Lewis hat eine verflixt gute Statistik auf dieser Bahn. Vielleicht kann ich ja den Engländern ein Bein stellen, die sind mir derzeit im Sport fast zu gut.»
Daniel weiter: «Ich bin in Silverstone 2014 Dritter geworden, dann ein Jahr später Vierter und 2017 Fünfter, also wäre es wieder mal Zeit für einen Besuch auf dem Siegerpodest. Mein erstes Formel-1-Rennen bin ich in 2011 Silverstone gefahren, also ist dieses Rennen gleich doppelt bedeutsam für mich. Es ist ja auch das Heimrennen von Red Bull Racing, das Team ist im nahen Milton Keynes zuhause.»
«Ich liebe die schnellen, fliessenden Kurven von Silverstone. Die Copse-Rechts, früher die erste Kurve nach Start und Ziel, geht voll, dann kommen Maggots und Becketts, die mit diesen Autos wirklich der Hammer sind. Und dann hast du dieses grandiose Publikum, patrotisch, laut, fachkundig. Diese Rennstrecke trieft vor Historie, und niemand kann sich dem entziehen.»
Max Verstappen meint: «Drei Rennen in nur drei Wochen, das geht an die Substanz, aber das ist alles vergessen, wenn du auf diese Strecke kommst. Jeder Fahrer liebt die Maggots-Becketts-Passage, und ich mag auch die Fans hier. Hier stand ich 2016 als Zweiter auf dem Podest, und wenn du das einmal erlebt hast, dann möchtest du dieses Gänsehautgefühl erneut spüren.»
«Silverstone liegt in der Nähe unseres Rennwagenwerks. Also können unsere Mitarbeiter im eigenen Bett schlafen, das ist ein Bonus. Viele Fachkräfte, die sonst nicht zum Rennen kommen, schwärmen jeweils nach Silverstone aus, auch das ist schön.»
«Am liebsten wäre mir natürlich, ein wenig typischer britischer Regen würde die Sache würzen, aber so wie es aussieht, macht uns Petrus diesen Gefallen nicht.»
Verstappen ist noch immer verblüfft von seinem Sieg in Österreich: «Der Sieg kam ein wenig unerwartet, wir waren im Training nicht so stark gewesen. Aber im Rennen fühlte sich der Wagen sofort gut an. Dann hatten wir ein wenig Glück, weil die Anderen Pech hatten. Und wir haben strategisch das Richtige getan. Letztlich ging es darum, die Reifen am Leben zu erhalten, das habe ich geschafft.»
«Die Hackordnung ändert ständig. Auf Pisten mit langen Geraden sind wir nur dritte Kraft, wenn es mehr Kurven hat, sind wir bei der Musik. Es ändert sich von Strecke zu Strecke. Einige Kurven hier gehen easy volle Kanne, das ist schlecht für uns. Eine Piste wie Singapur ist für uns besser, aber wir sollten nicht weit von Mercedes und Ferrari entfernt sein.»