Ferrari-Teamchef tobt: «Das ist nicht akzeptabel»
Krisengespräch bei Ferrari
Sebastian Vettel ist ein Teamplayer. Der Deutsche nimmt seine Mannschaft in der Regel in Schutz. Nach dem Motto: Manchmal gewinnt man zusammen, manchmal verliert man aber auch. Und das dann auch zusammen.
Beim Qualifying in Suzuka hat Ferrari eine Menge verloren. Zum Start von Q3 gingen Vettel und Kimi Räikkönen auf Regenreifen auf die Strecke, als einzige Fahrer im Feld. Doch der Regen kam ein paar Minuten zu spät. Zu spät für die Regenreifen, aber dann zu früh, um die gefahrene Zeit noch zu verbessern. Klassisch verpokert.
Vettel meinte: «Das war unsere Entscheidung. Wenn es früher anfängt, haben wir ein Wunder geschafft, weil wir die einzigen waren mit Regenreifen. Dann sind wir die Cleveren, jetzt sehen wir eben dumm aus.»
Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sah das Ganze aber bei weitem nicht so locker wie seine Fahrer. «In technische Entscheidungen mische ich mich nicht ein. Das hat mich jedoch wirklich enttäuscht. Das ist nicht akzeptabel», wetterte Maurizio Arrivabene, er sei verärgert, meinte er.
Er schoss weiter: «Was an der Strecke passiert ist, war einfach nachzuvollziehen. Unsere Konkurrenten sind alle mit Slicks hinausgefahren. Manchmal wäre es also besser, die Augen mal vom Computermonitor zu nehmen, die Strecke zu beobachten und gesunden Menschenverstand walten zu lassen.» Harte Worte.
Arrivabene ist klar, dass man ein junges Team habe. Am Ende des Jahres werde Bilanz gezogen, sagte er: «Es stimmt aber auch, dass es manchmal an Erfahrung oder dem richtigen Riecher fehlt. Am Jahresende ziehen wir Bilanz. Und wenn es dann notwendig ist, dann greifen wir auch ein.»
Mercedes, so der Ferrari-Teamchef weiter, wäre wohl auch mit der richtigen Reifenwahl nicht zu packen gewesen. "Ich bin mir nach dem bisherigen Wochenendverlauf nicht sicher, dass wir die Pole-Position hätten erzielen können. Da muss man ehrlich sein", meint Arrivabene.