Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Charles Leclerc über Ferrari: «So früh als möglich»

Von Rob La Salle
Charles Leclerc und Sebastian Vettel

Charles Leclerc und Sebastian Vettel

​Charles Leclerc wird 2019 an der Seite von Sebastian Vettel fahren. Der 21jährige Monegasse ist der Ansicht, dass er für ein Top-Team bereit ist: «Ich wollte so früh als möglich in einem Ferrari sitzen.»

Ex-Ferrari-Fahrer Stefan Johansson hat vor kurzem zu bedenken gegeben: «Charles Leclerc ist für mich ein Star der Zukunft, aber wenn wir wissen, wie viel Kontrolle Ferrari über Sauber hat, dann hätte ich das vielleicht anders angehen lassen. Ich hätte es als sinnvoll erachtet, die Dynamik und den Schwung des Duos Vettel–Räikkönen zu behalten. Jeder weiss, wie gut die beiden miteinander können, und ich finde, sie haben gemeinsam die Entwicklung in eine sehr positive Richtung getrieben. Gleichzeitig hätte ich Leclerc bei Sauber noch ein wenig am Rennhandwerk feilen lassen. Um die unvermeidlichen Fehler dort zu machen.»

Leclerc selber wird ständig mit dem Thema Druck konfrontiert. Der Formel-2-Meister von 2017 bleibt gelassen: «Ich wollte immer so früh als möglich im Ferrari sitzen. Ich leide nicht unter Druck. Ich glaube nicht, dass dies ein Problem sein wird.» Aber der Druck wird sich unweigerlich aufbauen, wie Johansson weiss: «Die Situation ist doch so. Wenn Leclerc in einem Sauber einen Fehler macht, dann sagen die Leute – das war ein kühner Angriff, schade hat es nicht geklappt. Aber wenn Leclerc in einem Ferrari einen Fehler macht, dann wird es heissen – ah, seht ihr, er kann dem Druck nicht standhalten, bla, bla, bla. So sind die Leute nun mal und ganz besonders die italienischen Medien. Und ich garantiere: Früher oder später wird das passieren. Ich fand Max Verstappen ganz zu Beginn überaus eindrucksvoll. Im zweiten Jahr haben sich Fehler eingeschlichen. Das dritte Jahr war beinahe ein Desaster. Jetzt hat sich sich gefangen. Ein junger Pilot wie Leclerc wird ähnliche Phasen durchlaufen.»

Charles Leclerc lässt das an sich abperlen: «Druck hatte ich doch schon in dieser Saison. Die Leute haben von mir gute Leistungen erwartet. Also was soll im kommenden Jahr anders sein? Ich ändere an meiner Vorgehensweise nichts. Ich konzentriere mich auf meinen Job, ich blende die Erwartungen anderer Menschen bewusst aus. Mich interessiert nur meine Arbeit hinter dem Lenkrad. Ich weiss überdies, wie wichtig es ist, mit beiden Füssen fest auf dem Boden zu bleiben.»

Charles’ Sauber-Teamchef Fred Vasseur lobt: «Leclerc hat sehr schnell sehr viel gelernt und umgesetzt. Im kommenden Jahr, wenn es gegen Fahrer wie Hamilton geht, wird ein ganz anderer Druck aufgebaut. Ich bin aber überzeugt: Charles ist für diese Aufgabe bereit. Wird er uns überraschen? Das weisst du nie, zunächst mal hängt das vom Rennwagen ab, den er fahren wird. Aber ihm stehen alle Türen offen.»

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene glaubt: «Charles wird sich das alles nicht zu Kopf steigen lassen.»

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