Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso (McLaren): Zum Abschied FIA verhöhnt

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso nach dem WM-Finale von Abu Dhabi

Fernando Alonso nach dem WM-Finale von Abu Dhabi

​McLaren-Superstar Fernando Alonso hat in Abu Dhabi mit grosser Wahrscheinlichkeit seinen letzten Formel-1-WM-Lauf bestritten. Zum Abschied zeigte er den FIA-Rennkommissaren die lange Nase.

Da gingen im Medienzentrum des Yas Marina Circuit einige Augenbrauen hoch: Fernando Alonso fuhr zum Schluss des WM-Finales von Abu Dhabi auf einmal beste Sektorzeiten. Huch? Woher kam auf einmal dieser Speed? Dabei hätten wir schon ahnen müssen, dass Schlitzohr Alonso etwas im Schilde führt, als wir seinen Funkverkehr mithorchten. Als der zweifache Weltmeister im Rennen auf Rang 11 lag, spornte ihn Mark Temple an: «Los, Fernando, Grosjean liegt nur noch sechs Sekunden vor dir. Da liegt ein Punkt drin, schnapp dir ihn!» Temple gab auch mehr Motorleistung frei, Fernando konnte zum Schluss im Quali-Modus des Renault-Motors fahren. Fernando, trocken wie ein guter Martini: «Ich habe schon 1800 Punkte.» Temple: «Dann mach es doch 1801 für mich, Kumpel.»

Fernando Alonso irrte übrigens: Er hat in seiner Karriere 1899 WM-Punkte erreicht. Und gegen die Haas-Renner vor ihm sollte es nicht mehr reichen, Alonso wurde Elfter. Zum Schluss des Grand Prix von Abu Dhabi wollte Alonso wissen: «Was ist die schnellste Runde?» Und auf einmal tauchte für den Spanier die beste Zeit aller Piloten im mittleren Pistenteil auf. Nach dem Rennen enthüllten die FIA-Dokumente, was passiert war: Um 18.47 Uhr, dazu auch um 18.51 und 18.53 meldeten die Streckenposten, dass Wagen Nummer 14 in der Kurvenkombination von 8 und 9 abgekürzt und einen unerlaubten Vorteil erlangt habe. Das ergab je fünf Strafsekunden, welche auf die Gesamtrennzeit addiert werden musste. Obendrein gab es ein Knöllchen im FIA-Strafpunkteregister.

Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting nach dem WM-Finale: «Die Rennkommissare waren ziemlich verblüfft darüber, dass Alonso drei Mal in Folge abkürzte. Wir standen kurz vor Schluss des letzten WM-Laufs und des vielleicht letzten Grand Prix von Fernando. In solch einer Situation holt man keinen Piloten mit der schwarzen Flagge von der Bahn.»

Alonso spielte das Unschuldslamm: «Ich habe wie ein Irrer versucht, auf die beiden Haas-Renner vor mir Boden gutzumachen.»

Auch das Ende war dann typisch Alonso: Er gesellte sich mit seinem McLaren zu den beiden Hauptdarstellern dieser WM, zum Mercedes von Lewis Hamilton und zum Ferrari von Sebastian Vettel, und natürlich platzierte er die Nase seines Papaya-Renners so, dass er in der Auslaufrunde mal kurz vorne lag. Wie um zu zeigen – eigentlich gehöre ich hier hin!

Dann drehte Fernando zusammen mit Sebastian und Lewis für die Fans Kringel auf der Start/Ziel-Geraden. «Ich habe das sehr genossen», meinte der 32fache GP-Sieger danach. «Das war nicht geplant. Seb und Lewis machten Kringel schon an einer anderen Stelle der Bahn, ich schloss zu ihnen auf, und dann bin ich mit ihnen Richtung Ziel gerollt. Ich bin dankbar, dass ich die WM in Gesellschaft zweier grosser Champions beenden konnte.»

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