Todt: Beziehung zu Schumacher enger als zuvor
Jean Todt und Michael Schumacher
Jean Todt hat in der goldenen Ära von Michael Schumacher und Ferrari als Teamchef des italienischen Rennstalls gearbeitet. Er holte Schumacher von Benetton zu Ferrari, und beide begründeten eine Ära, die sie zwischen 1996 und 2006 mit fünf Fahrertiteln für Schumacher und sechs Konstrukteurstiteln für Ferrari krönten. Das Wichtigste aber aus dieser Zeit: Todt war nicht nur der Vorgesetzte von Schumi, er wurde sein Freund.
Es ist eine Freundschaft, die bis heute anhält. In den schweren Zeiten erst recht, seit dem tragischen Ski-Unfall, den er am 29. Dezember 2013 im Skiort Méribel in den französischen Alpen erlitten hat.
Schumacher kämpft zuhause in der Schweiz weiter um seine Genesung. Wie es dem siebenfachen Weltmeister genau geht? Nur die Familie und der engste Freundeskreis wissen es. Dazu gehört auch Todt.
«Die Beziehung ist enger als je zuvor», verriet der heutige Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA der Sport Bild. Todt: «Mit Michael war ich schon vorher sehr nah. Ich kann nicht für ihn sprechen, aber ich würde sagen, ich weiß alles über ihn. Er hat sich vor seinem Unfall ja auch in meinem Institut für Gehirn- und Rückenmarksschäden engagiert. Er war wahrscheinlich der größte private Investor.»
Er habe immer noch «viel Kontakt zu Michael, sehe ihn regelmäßig. Den Großen Preis von Brasilien, nach dem ich den hohen Werbeanteil auf RTL kritisiert hatte, habe ich zum Beispiel bei Michael zu Hause in der Schweiz geschaut. Zur gesamten Familie besteht ein Band der Freundschaft und des Vertrauens», sagte der 72-Jährige.
Auch seine Beziehung zu Michaels Frau Corinna und den Kindern Mick und Gina-Maria ist enger geworden, wie er erzählt: «Ich erinnere mich, dass Michael früher oft seinen Sohn mit nach Italien gebracht hat. Dann hat er meistens bei mir zu Hause geschlafen. Damals hatte ich einen Garten mit Hühnern, und Mick hat die gemeinsam mit meiner Frau Michelle immer gejagt. Heute ist er fast schon ein erwachsener Mann.»
Der seinem Papa nacheifert. Mick holte sich in diesem Jahr den Titel in der Formel 3. Seinem Formel-1-Traum kommt er 2019 ein Stück näher, wenn er mit Prema in der Formel 2 an den Start geht.