Lewis Hamilton: 2019 MotoGP-Test auf Petronas-Yamaha?
Das hat Zwei- und Vierrad-Fans auf der ganzen Welt fasziniert: Mercedes-Star Lewis Hamilton hat sich Anfang Dezember 2018 Superbike-Testfahrten gegönnt, zusammen mit Alex Lowes und Michael van der Mark fuhr der Engländer in Jerez (Andalusien). Der fünffache Weltmeister Hamilton sass dabei auf einer pechschwarzen Yamaha YZF-R1, setzte sich zwischendurch mal unfreiwillig ab, was glimpflich verlief, und war Feuer und Flamme. «Ich würde nur zu gerne Motorradrennen bestreiten. Aber diese Jungs fahren auf einem anderen Niveau, also beschränke ich mich darauf, solche Maschinen zu fahren und ein wenig die eigenen Grenzen zu erkunden.»
Hamilton stellte Fotos seiner Zweiradkünste auf Instagram und fragte: «Wie findet ihr meine Schräglage?» Tausende reagieren darauf, aber nicht nur Fans. So antwortete der siebenfache Weltmeister Marc Márquez: «Mit einer Honda wäre die Schräglage noch viel eindrucksvoller, Kumpel, aber ich bin sehr glücklich, dich auf dem Motorrad zu sehen.» Max Biaggi schrieb: «Nicht übel, Lewis. Du solltest öfter mit dem Bike auf die Rennstrecke gehen, aber auf einer anderen Bahn fahren. Ruf mich an!» Und Jorge Lorenzo fragte: «Rundenzeiten?» Hamilton trocken zurück: «Nicht schnell genug.»
In Kuala Lumpur ist das «Petronas Yamaha Sepang Racing Team» präsentiert worden, für das 2019 der Franzose Fabio Quartararo und der Italiener Franco Morbidelli an den Start gehen, unter Leitung des erfahrenen Wilco Zeelenberg. Der MotoGP-Rennstall und Formel-1-Weltmeister Mercedes teilen sich den Hauptsponsor – den staatlichen Mineralöl- und Erdgaskonzern Petronas aus Malaysia. Petronas steht für «Petroliam Nasional Berhad», also nationale Erdöl-Aktiengesellschaft, das Logo steht für das Verfolgen von Träumen, und das passt ganz gut zu Formel-1-Champion Lewis Hamilton.
Der 73fache GP-Sieger hat nicht ausgeschlossen, schon bald wieder auf dem Motorrad zu sitzen, und nach der Superbike-Maschine wäre ein MotoGP-Geschoss die logische Folge. Was sagen die Petronas-Zweiradhelden dazu? Franco Morbidelli im Rahmen der Team-Präsentation beim mächtigen Petronas-Doppelturm: «Wenn Lewis meine MotoGP-Maschine testen will, dann gebe ich sie ihm.» Der Römer würde im Gegenzug liebend gerne einen Silberpfeil fahren, wie er am Rande der Team-Präsentation in Kuala Lumpur meinte. «Ich fahre ohnehin Kart, als Teil meines Trainings.»
Das tut auch Quartararo: «Zuhause sitze ich öfter im Kart. Ich liebe die Formel 1 und würde sofort im Mercedes von Hamilton Platz nehmen. Dafür offeriere ich Lewis gerne meine Maschine.»
Razlan Razali, CEO der malaysischen Rennstrecke von Sepang: «Ich arbeite seit vielen Jahren mit Petronas und weiss, wie offensiv sie bei der Öffentlichkeitsarbeit vorgehen. Ich würde mich sehr wundern, wenn hier nicht früher oder später Lewis Hamilton eingebunden wird.»