Neue Regeln: Newey kritisch, Ricciardo optimistisch
Formel-1-Design-Guru Adrian Newey ist sich sicher: Die neuen Aerodynamik-Regeln, die das Verfolgen und überholen des Vordermannes erleichtern sollen, haben ihr Ziel verfehlt. Der Brite erklärte: «Man verliert genauso viel Abtrieb wie zuvor, wenn man einen Gegner verfolgt.»
Dieser Ansicht ist auch Sebastian Vettel, der während der Testfahrten hinter Carlos Sainz’ McLaren festhing und sich hinterher beschwerte, weil er dem Heck des Spaniers nie nah genug kam, um diesen zu überholen. Sein Landsmann Nico Hülkenberg bestätigte: «Mein Gefühl ist, dass es weiterhin schwierig sein wird, einem Gegner dicht zu folgen und ihn zu überholen.»
«Das Tempo ist so hoch und man bremst erst sehr spät. Entsprechend kurz sind die Bremszonen, deshalb fühlt es sich fast unmöglich an, ein Manöver zu wagen», erklärte der 31-jährige Renault-Pilot, der in diesem Jahr neben Daniel Ricciardo für das französische Werksteam auf Punktejagd gehen wird.
Sein neuer Stallgefährte ist weitaus optimistischer. Der Australier erzählte in Barcelona, dass er das Gefühl hatte, einem Gegner etwas leichter folgen zu können. «Tatsächlich fühlte es sich ganz in Ordnung an. Ich war zu diesem Zeitpunkt etwas schneller unterwegs und kann mich nicht mehr erinnern, wer genau vor mir war, aber ich vermute, mein Vordermann war mit mehr Sprit im Tank unterwegs.»
«Vielleicht war es deshalb etwas einfacher für mich, ihm zu folgen», relativierte der Renault-Neuzugang. «Aber für mich fühlte es sich in dieser Hinsicht auf jeden Fall wie ein Fortschritt an.» Er wolle nicht allzu euphorisch reagieren, betonte er, und erklärte: «Wir werden erst abwarten und sehen müssen, ob die Regeln ihren Zweck erfüllen. Aber ich würde das gerne als ein gutes Zeichen ansehen, dass es in Zukunft etwas besser gehen wird.»