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Alguersuari rechnet mit F1 ab: «Habe Hass verspürt»

Von Andreas Reiners
Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari hatte irgendwann genug. Mit nur 25 Jahren. Schluss. Aus. Vorbei. Der Spanier beendete seine Motorsport-Karriere.

Dabei hatte er es bis ganz nach oben geschafft, fuhr drei Jahre lang in der Formel 1. Von 2009 bis 2011 absolvierte er für Toro Rosso 46 Rennen in der Königsklasse, holte dabei 31 WM-Punkte, ehe das Schwesterteam 2012 sein Fahrerduo austauschte.

Neben Alguersuari musste auch Sebastien Buemi gehen. Für sie kamen Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo. Anschließend war er noch als Testfahrer für Pirelli engagiert, fuhr 2014 im GT Masters und zudem 2014/15 für Virgin in der Formel E.

2015 dann der Rücktritt vom Motorsport. Alguersuari ist heute hauptberuflich als DJ unterwegs. Blickt er auf seine F1-Zeit zurück, ist von Euphorie oder Stolz wenig zu spüren. Stattdessen Verbitterung, und das sogar noch sieben Jahre nach der Ausbootung.

«Als ich ging, habe ich Hass verspürt», sagte er der spanischen Zeitung «Ara».

«Wenn du nicht bereit bist und in eine kapitalistische Welt wie die Formel 1 eintrittst, dann bist du dort nur eine Marionette. Du repräsentierst eine Marke, weißt aber nicht, wer deine Freunde sind. Du lebst eine Lüge», wetterte er.

Alguersuari weiter: «In der Formel 1 kannst du keine Meinung haben. Ich wollte meine Meinung sagen. Denn ich wusste, es gab einen Unterschied zwischen meinem Auto und dem anderen.»

«Es war leicht, zu denken: 'Diese Leute sind meine Feinde.' Aber erst später erkannte ich, dass ich nur durch sie überhaupt in die Formel 1 gekommen war. Sie bezahlten mich fürs Rennen fahren. Daher musste ich ihnen dankbar sein.»

Es ist aber nicht alles schlecht gewesen, denn der Spanier hat sich weiterentwickelt. Hat daraus gelernt. «Es war eine Lektion in Demut, eine Lektion, durch die ich lernen konnte mich ethisch und moralisch entwickeln konnte», sagte er.

Und betont: «Im Leben passiert nichts zufällig und meine Bestimmung lag nicht in Autorennen. Manche denken, ich sei ein vergeudetes Talent, das auf dem Weg zum Weltmeister war und gescheitert ist, aber ich fühle mich vielmehr privilegiert.»


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