Formel-1-CEO Chase Carey: Probleme F1 TV bis 2020
Seit dem Strassen-GP von Baku ist der Wurm drin: Formel-1-Fans auf der ganzen Welt haben Schwierigkeiten, sich online über den Dienst F1 TV ins Formel-1-Geschehen einzuschalten. Bei vielen Fans blieb die Übertragung dieses Streaming-Dienstes stehen, andere GP-Freunde können sich gar nicht erst einloggen. Schon 2018 lief das System nicht zuverlässig, zahlreiche Abonnenten haben Geld zurück erhalten.
Chase Carey glaubt an OTT (Over the Top Content, Übermittlung von Videoinhalten über Internetzugänge): «Das ist ein mehrjähriges Projekt, um auf jenes Niveau zu gelangen, das wir für die Formel 1 anstreben. Letztlich war 2018 beinahe eine Beta-Version. Wir hatten mehr technische Probleme als uns lieb war. Aber das hat uns nicht überrascht, Andere haben sich zu Beginn auf diesem Gebiet auch schwergetan.»
«Ich sehe hier drei Stufen: Erstens müssen wir die technische Plattform standfest machen, die Kunden tolerieren keine Pannen. Zweitens müssen wir die Inhalte besser definieren. Die Leute werden von Inhalten angelockt, nicht von der Technik. Drittens müssen wir Marketing und Verkauf optimieren. Da haben wir noch zu wenig Gas gegeben, weil wir zunächst an der Technik feilen mussten.»
Vor dem Spanien-GP sagt der US-Amerikaner: «Die Probleme am Baku-Wochenende kamen unerwartet. Aber so geht das nun mal mit solchen Inhalten, wir müssen das in den Griff bekommen. Gleichzeitig bin ich der Ansicht, dass wir Fortschritte gemacht haben. Aber wir können auch nicht behaupten, alles wird ab jetzt reibungslos laufen.»
«Die bisherigen Schwierigkeiten sind nicht unüberwindlich. Möglicherweise brauchen wir noch ein Jahr, um die ganzen Kinderkrankheiten zu kurieren.»
«Wir arbeiten ebenfalls daran, mehr Archivmaterial einzustellen. Wir haben grandiose Aufnahmen von früher, fabelhafte Grands Prix mit tollen Überholmanövern, dies wird alles zugänglich gemacht. Das Produkt, wie wir uns vorstellen, wird vermutlich im Zeitraum Anfang 2019 bis Anfang 2020 bereit sein.»
«Zunächst dachten wir: Wir brauchen nur zwei Jahre Zeit. Aber 2018 sind wir ein wenig zurückgeworfen worden. Nun ist klar, dass wir ein wenig länger brauchen. Probleme werfen dich immer ein wenig zurück. Aber wir packen das.»