Nico Hülkenberg: «Eine kleine Dummheit von mir»
Nico Hülkenberg
Der Auftakt ins Spielberg-Wochenende gestaltete sich für Nico Hülkenberg erwartungsgemäss schwierig – und das spiegelte sich auch in den Rundenzeiten: Am Vormittag war er mehr als 1,5 Sekunden langsamer als Lewis Hamilton auf dem ersten Platz, am Nachmittag waren es immerhin noch 1,1 sec, die ihm auf Spitzenreiter Charles Leclerc fehlten.
Der Deutsche räumte denn auch unumwunden ein: «Es gab nicht so viel, was wirklich rund lief. Aber wir haben auf dieser Strecke hier ein bisschen damit gerechnet. Denn Spielberg ist jedes Jahr aufs Neue wieder ein Spezialfall. Die Strecke hat ihre eigenen Gesetze und ihre ganz eigene Dynamik. Und mit dem Auto, das wir dieses Jahr hatten, habe ich schon befürchtet, dass es nicht so gut zusammenpasst.»
«Wir haben auch nicht die Fahrzeug-Balance gefunden und den Rhythmus dazu entsprechend auch nicht. Das hat sich dann auf der Stoppuhr natürlich bemerkbar gemacht», seufzte Hülkenberg, der im ersten freien Training zum Schluss eine rote Flagge ausgelöst hatte, weil er bei einem wilden Ritt über die Randsteine der letzten Kurve seinen Frontflügel zerstörte.
«Ja, das war wohl nur eine kleine Unaufmerksamkeit, blöd von mir. Ich gab Eingangs der neunten Kurve, die natürlich sehr schnell ist, ein bisschen zu stark Gas und bei diesen hohen Geschwindigkeiten ist die Fahrzeughöhe sehr niedrig. Die gelben Schwellen sind hingegen sehr hoch... Aber das war leider eine kleine Dummheit von mir», übte sich der Renault-Werksfahrer in Selbstkritik.
Am Nachmittag patzte die Konkurrenz: Erst flog Max Verstappen in die Streckenbegrenzung, dann produzierte Valtteri Bottas Schrott und schliesslich hatte auch Sebastian Vettel eine Schrecksekunde, bei der es aber im Gegensatz zu den vorherigen Crashs keinen Schritt gab. Hülkenberg dazu: «Der Wind hat am Nachmittag zugenommen und man konnte sehen, wie die Autos etwas unberechenbar werden.»
«Wenn man sich die Unfälle von Max und Valtteri anschaut und sieht, wie weit sie und er Kurve sind und dann plötzlich keinen Grip mehr haben, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, dann weiss man, dass die Jungs da nicht viel machen können und Opfer der Umstände sind. Als Fahrer ist das natürlich frustrierend, weil unberechenbar und undankbar, aber leider passiert das zwischendurch», kommentierte der Le-Mans-Sieger von 2015.
Dass er den neunten WM-Lauf wegen des Einsatzes einer neuen Motor-Ausbaustufe wohl mit einer Hypothek wird in Angriff nehmen müssen, wollte Nico noch nicht bestätigen. «Wenn, dann wären das fünf Startplätze, die ich nach hinten rücken müsste. Strafen sind natürlich immer schwierig hinzunehmen, aber wenigstens wäre es eine, bei der man etwas mehr Leistung im Heck hat. Das sollte dann natürlich helfen, die Strafe wieder wettzumachen», kommentierte er.