Mick Schumacher (Ferrari): Lob von Teamchef Binotto
Der rote Teppich ist ausgerollt für Mick Schumacher. Die Formel-1-Führung hat jedes Interesse daran, dass wir mittelfristig wieder einen Schumacher im Grand-Prix-Sport haben. Und wenn sich der Sohn von Rekord-Champion Michael Schumacher weiter so vielversprechend entwickelt, dann wird der 20jährige Ferrari-Schützling zweifellos in der Königsklasse landen.
In der Formel 3 zeigte Mick 2017 ein mittelprächtiges Jahr (Gesamtzwölfter), aber in der zweiten Saisonhälfte war er kaum aufzuhalten – Europameister! In der Formel 2 bezahlt der junge Schumacher viel Lehrgeld, um den Meistertitel wird er in diesem Jahr nicht mehr mitreden. Geplant ist, dass Prema-Fahrer Mick 2020 nochmals Formel 2 fährt, dann um Siege und Titel kämpft, mit dem Ziel, 2021 in die Formel 1 aufzusteigen. Naheliegend wäre ein Platz bei Alfa Romeo-Sauber.
In Ungarn hat Mick im Spritrennen vom Sonntag seinen ersten Sieg in der Formel 2 herausgefahren. Der Ferrari-Nachwuchspilot konnte vom besten Startplatz losbrausen (nach seinem achten Rang im Hauptrennen), dank klugen Reifen-Managements verteidigte er seine Führung gegen den aufsässigen Honda-Zögling Nobuharu Matsushita. Einer der ersten Gratulanten im Parc fermé – der frühere GP-Star Jean Alesi.
Der Südfranzose sagt meinem Kollegen Giorgio Terruzzi vom Corriere della Sera zum Thema Mick Schumacher in der Formel 1: «Ich bin fest davon überzeugt – Mick packt das. Es war nicht einfach für ihn. Zunächst musste er sich daran gewöhnen, im Schatten dieses gigantischen Vaters zu stehen, das ist ein Kreuz, das er ständig tragen muss. Aber ich glaube, genau dies hat zu seinem Reifeprozess beigetragen.»
Ebenfalls unter den Gratulanten am Hungaroring: Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. Der Italiener sagt: «Es war ein schönes Gefühl, da unterm Siegerpodest zu stehen und sich einfach ein wenig umzusehen. Da war Corinna, da waren viele Ferrari-Wegbegleiter von Michael, das war wie eine kleine Zeitreise.»
«Einen so vor Lebensfreude strotzenden Jungen unter uns zu haben, das macht sehr viel Freude. Ich sehe einen aufstrebenden Rennfahrer, der seine Aufgaben innerhalb der Fahrerakademie von Ferrari mit Leidenschaft angeht. Mick hat es in kurzer Zeit geschafft, die Menschen für sich zu begeistern. Ich spüre einen ganz starken Charakter, aber ich erkenne auch einen ausgeprägten Mannschaftsspieler.»