Andreas Seidl (McLaren): «Wir rücken Top-Teams näher»
McLaren-Teamchef Andreas Seidl
Anfang Mai hat Andreas Seidl seine Arbeit als McLaren-Teamchef begonnen. Der frühere Steuermann des Langstrecken-WM-Teams von Porsche darf mit der Zwischenbilanz zur Sommerpause zufrieden sein: McLaren ist mit schönem Polster auf die Verfolger WM-Vierter, sein Fahrer Carlos Sainz hat es sich auf dem sieben WM-Zwischenrang gemütlich gemacht. Aber der 43jährige Passauer Seidl wäre mit Porsche nicht Weltmeister und Le-Mans-Sieger geworden, würde er vorrangig darauf achten, wo sich die Verfolger befinden. Sein Ziel sind jene Rennställe, die vor McLaren liegen.
Andreas Seidl am Hungaroring: «Wenn wir uns die Rundenzeiten betrachten, dann liegen wir im Schnitt bis zu eineinhalb Sekunden hinter den drei Top-Teams. Unser Ziel besteht darin, bis Ende 2020 diesen Abstand zu halbieren. Daher setzen wir in der kommenden Saison auf ein Evolutionsmodell. Wir haben mit dem gegenwärtigen Rennauto viel gelernt, unser Speed ist ordentlich. Wir kennen unsere Schwächen, und die wollen wir 2020 ausmerzen. Das können wir auch deshalb schaffen, weil wir mit dem Konzept des nächstjährigen Wagens früh begonnen haben.»
«Es geht aufwärts, aber gleichzeitig müssen wir auch realistisch bleiben. Wie ich schon oft gesagt habe – Wunder gibt es im Motorsport keine. Der Abstand zur Spitze ist noch immer riesig. In den kommenden Wochen werden wir uns den Stand im Mittelfeld in Ruhe ansehen. Davon wird abhängig sein, wann wir unsere Konzentration ganz aufs kommende Auto verlegen.»