Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Luca Montezemolo: «Vettel und Leclerc als Dilemma»

Von Mathias Brunner
​In der Radio-Sendung «La Politica nel Pallone» sagt der frühere Ferrari-Präsident Luca Cordero di Montezemolo: «Sebastian Vettel und Charles Leclerc sind für Ferrari ein echtes Dilemma.»

Im Sommer hat der vierfache Formel-1-Weltmeister Alain Prost festgehalten: «Charles Leclerc hat sich sehr gut eingearbeitet in Maranello und sogar beinahe zur Nummer 1 gemausert – und das in einem Team wie Ferrari, das nie zuvor auf einen so jungen Piloten gesetzt hat.» Auch dass Leclerc dem grossen Druck so gut standhält, der mit dem Job des Ferrari-Piloten verbunden ist, hinterlässt beim Franzosen einen starken Eindruck. «Das ist nicht selbstverständlich», betont der 51-fache GP-Sieger. «Auch wenn es zwischendurch auch einige Probleme gegeben hat. Er hat eine beachtliche Reife an den Tag gelegt.»

«Die Situation bei Ferrari ist kompliziert. Dank seiner Erfahrung war Vettel eigentlich die Nummer 1 im Team, deshalb ist das schwierig zu managen. Ich denke, das wird speziell im nächsten Jahr schwierig. Ich glaube, dass Ferrari dann stark sein wird und dann müssen sie mit dem Duell zwischen Charles und Sebastian klarkommen. Wenn das Auto gut ist und beide um den Titel kämpfen, könnte am Ende Mercedes davon profitieren.»

Der langjährige Ferrari-Präsident Luca Cordero di Montezemolo gibt Prost recht. Der 72jährige Bologneser sagt in der Radio-Sendung «La Politica nel Pallone»: «Zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc wählen zu müssen, das ist für Ferrari ein echtes Dilemma. Ich habe das früher immer so gemacht – ein Fahrer wurde auf den Titel angesetzt, der andere soll so viele zusätzlichen Punkte einfahren, dass wir den Konstrukteurs-Pokal gewinnen können. Wir hatten Michael Schumacher und an seiner Seite Eddie Irvine, Rubens Barrichello und Felipe Massa.»

«In den letzten Rennen ist Vettel zur alten Form zurückgekehrt. Leclerc ist zweifelsohne ein riesiges Talent, muss aber in Ruhe weiter gedeihen. Zum Lernprozess gehört dazu, am Funk nicht zu plappern. In Austin hat mich Ferrari ein wenig enttäuscht, sie waren nie richtig im Spiel.»

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