Charles Leclerc: Entwicklungshilfe bei 2020er-Ferrari
Senkrechtstarter: Ferrari-Talent Charles Leclerc
Seit Charles Leclerc 2014 den Sprung vom Kart zum Rennauto gewagt hatte, arbeitete sich das Talent aus Monte Carlo rapide durch die einzelnen Formelsport-Klassen: Im ersten Jahr bestritt er mit Fortec Motorsports die Formula Renault 2.0 Alps Serie und holte in 14 Rennen zwei Siege und sieben Podestplätze.
Im darauffolgenden Jahr trat er in der Formel-3-EM für Van Amersfoort Racing an und holte mit vier Siegen den vierten Platz. Leclerc nahm auch am prestigeträchtigen Macau Grand Prix teil, den er auf dem zweiten Platz beendete. 2016 stieg er in der GP3-Serie ein, die er gleich im ersten Debüt-Jahr mit dem Team ART Grand Prix für sich entschied. Er holte drei Siege und hatte ausserdem als Haas-Testfahrer bereits einen Fuss in der Formel-1-Tür.
Nach der GP3-Titelkrone eroberte er gleich auch noch mit Prema Racing den Formel-2-Gesamtsieg – mit sieben Siegen, zehn Podestplätzen und acht Poles. Vier Mal drehte er auch die schnellste Runde. Auch in jenem Jahr war Leclerc als Testfahrer Teil der Formel-1-Szene, diesmal allerdings für Ferrari und das Sauber-Team, das mittlerweile unter dem Namen Alfa Romeo Racing antritt.
2018 erfolgte dann der langersehnte erste Auftritt auf der grossen GP-Bühne: Leclerc eroberte im Sauber C37 des Alfa Romeo-Sauber-Teams 39 WM-Punkte und schloss die Saison auf dem 13. Rang ab. Damit überzeugte er die Führungsetage in Maranello, und Leclerc wurde zu Ferrari befördert, wo er sich mit sieben Poles, zwei Siegen und acht weiteren Podestplätzen erneut beweisen konnte.
Auch im nächsten Jahr wird Leclerc für den ältesten GP-Rennstall der Welt ins Lenkrad greifen und damit erstmals seit seiner Kart-Zeit im gleichen Team bleiben. Das will der 22-Jährige für sich nutzen, wie er gegenüber Formula1.com betont: «Zum ersten Mal in meiner Formelsport-Karriere bleibe ich im gleichen Team, was eine interessante Herausforderung mit sich bringt, die Entwicklung des Fahrzeugs. In diesem Jahr kamen wir sehr gut voran, was meiner Ansicht nach auch das Wichtigste ist. Und ich kann es kaum erwarten, den Schwung mit ins nächste Jahr zu nehmen.»
«Es war eine etwas eigenartige Saison. Wir erlebten definitiv nicht den Start, den wir nach den Wintertests erwartet hatten. Denn dort lief es sehr gut, doch beim ersten Rennen hatten wir ziemlich Mühe. Danach konnten wir aber gute Fortschritte verbuchen. Austin war auch ein etwas seltsames Rennen. Wir verstehen immer noch nicht richtig, warum wir dort so weit weg wren. Der insgesamt war es eine positive Saison – abgesehen vom ersten Rennen in Melbourne, das sehr negativ war.»