Mario Isola: «Teams wollten Autos nicht ändern»
Pirelli-Motorsportchef Mario Isola
Nach dem Abu Dhabi-Test im vergangenen Dezember entschieden sich die GP-Rennställe, auf die 2020er-Mischungen zu verzichten, die sie auf dem Wüstenkurs ausgiebig hatten testen können. Stattdessen werden sie auch in diesem Jahr auf die Vorjahresmodelle setzen. Dies liegt aber nicht an der Qualität der in Abu Dhabi getesteten neuen Reifen, die Pirelli für die Saison 2020 mitgebracht hatte, betont Mario Isola.
Vielmehr sei der enge Zeitplan, der sich durch die umfangreichen 2021er-Regeländerungen ergibt, ein Faktor, der die Teams zum einstimmigen Nein gegen die neuen Mischungen bewogen hat, erklärt der Motorsportdirektor des Reifenriesen gegenüber Racer.com. «Das Jahr war schon fast vorbei und in dieser Phase stecken die Teams mitten in der Entwicklungsarbeit für 2020. Ausserdem müssen sie am 2021er-Auto arbeiten, was eine zusätzliche Belastung bedeutet.»
Angesichts der fortgeschrittenen Entwicklung der neuen GP-Autos sei man dann wohl zum Schluss gekommen, lieber auf die 2019er-Reifen zu setzen, ist sich Isola sicher. «Ich habe nach dem Test viele Gespräche mit den Teams geführt, um ihr Feedback zu verstehen, und das war überhaupt nicht negativ. Mir wurde einfach gesagt: ‚Das Jahr ist nun schon sehr weit vorgeschritten und weil die neue Konstruktion andere Charakteristiken und ein anderes Profil aufweist, als die alten Reifen, müssen wir unser Auto anpassen. Aber das ist bereits zu 95 Prozent fertig, deshalb wollen wir es nicht wieder ändern und darum bevorzugen wir die 2019er-Reifen‘», beteuert er.
Ausserdem zeige die Tatsache, dass die Teams die alten Reifen bevorzugen, wie gut diese Modelle waren, freut sich der Italiener. «Zu Saisonbeginn gab es noch einige Klagen und Diskussionen darüber, ob wir zu den 2018er-Spezifikationen zurückgehen sollen. Doch jedes Jahr verläuft die Lernkurve gleich, am Anfang hat man noch ein bisschen Mühe, die Reifen zu verstehen, doch mit der Zeit versteht es dann jeder.»