Robert Kubica (Alfa Romeo): 2019 Letzter, 2020 Erster
Robert Kubica
GP-Sieger Robert Kubica wurde 2019 gedemütigt: Gegen seinen jungen Williams-Teamkollegen George Russell gab es in der Quali-Statistik eine krachende 0:21-Niederlage. Es hatte schon eine gewisse Ironie, dass ausgereichnet der geprügelte Kubica nicht WM-Letzter wurde – denn der frühere BMW-Sauber- und Renault-Star machte im Chaos-GP von Hockenheim alles richtig und eroberte einen WM-Zähler, Russell ging leer aus.
Und nun das: Robert, 2019 meist der Mann am Schluss des Feldes, geigte am Mittwoch der Barcelona-Tests als schnellster Mann auf. Mit den weichsten Pirelli-Reifen fuhr der WM-Vierte von 2008 1:16,942 min, schneller waren in der ersten Testwoche nur die Silberpfeile von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton gewesen.
Kubica – 2020 dritter Mann bei Alfa Romeo-Sauber – lässt das kalt: «Das ist egal», findet er. «Nicht egal ist es hingegen, wie sich der Wagen anfühlt. Wenn du auf einen Schlag um zwei bis drei Sekunden schneller fahren kannst, dann zeigt das höchstens, welches Potenzial dieses Auto birgt. Ich war in der letzten Woche ziemlich weit hinten, nun bin ich vorne.»
«Das war ein guter Morgen. Es ist nicht selbstverständlich, dass eine so gute Zeit gelingt, weil die Piste an einem ersten Tag oft nicht die ideale Haftung bietet. Klar müssen auch wir uns bis Australien noch verbessern, aber die Richtung stimmt.»
«Der Unterschied zwischen einer Zeit um 1:20 min hier und einer 1:16er-Zeit liegt in der mentalen Anpassung. Es dauerte ein paar Runden, bis ich mich daran gewöhnt hatte, mit wie viel mehr Abtrieb wir hier unterwegs sind.» Dann beginnt Kubica zu schmunzeln: «Ein Formel-1-Rennfahrer hat nur einen Freund, und der heisst Abtrieb. Wenn du den auf deiner Seite hast, ist das eine grosse Hilfe.»