Coronavirus-Ausbruch: Formel-1-Saison in Gefahr
Auch in Bahrain wurden die ersten Coronavirus-Fälle ausgemacht
Der Coronavirus-Ausbruch bereitet den Formel-1-Verantwortlichen und GP-Ausrichtern weltweit Kopfzerbrechen, denn die Epidemie konnte noch nicht eingedämmt werden. Im Gegenteil: Immer neue Fälle in immer mehr Ländern lassen die Furcht vor dem neuartigen Erreger steigen, in mehreren Ländern wurden Massenveranstaltungen abgesagt, um eine weitere Verbreitung zu unterbinden.
Bereits am 12. Februar teilten die F1-Rechteinhaberin FOM und der Automobilweltverband FIA mit, dass der für 19. April angesetzte China-GP in Shanghai auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. «Dies wurde entschieden, weil die Gesundheit und Sicherheit für Wettbewerber und Publikum im Mittelpunkt stehen muss», begründeten die GP-Verantwortlichen diesen Schritt.
Auch das GP-Debüt in Vietnam, das für den 5. April angesetzt ist, ist durch die Epidemie in Gefahr, obwohl die New York Times berichtet, dass die 16 Infizierten, die dort ausgemacht wurden, entweder geheilt oder auf dem Weg zur Besserung sind. Trotzdem hat Premierminister Nguyen Xuan Phuc verlauten lassen, dass keiner aus einem Land einreisen dürfe, in dem es einen Coronavirus-Ausbruch gab.
Dies würde beinahe das ganze Fahrerlager betreffen, schliesslich sind bereits viele Fälle aus Grossbritannien bekannt und mit dem jüngsten Ausbruch in Italien sind auch die Mitarbeiter von Ferrari, AlphaTauri, Haas, Pirelli, Magneti Marelli oder Brembo betroffen. Ferrari reagierte bereits und schloss die Museen in Maranello und Modena vorerst bis zum 1. März. Brembo hat alle In- und Auslandreisen abgesagt, auch die Meetings werden nur noch per Videokonferenzen abgehalten.
Selbst der Saisonauftakt in Australien steht auf der Kippe. GP-Promoter Andrew Westacott geht zwar davon aus, dass das Rennen in Melbourne über die Bühne gehen kann, räumte aber auch ein, dass die Entscheidung darüber letztlich in den Händen der Regierung und der besten Mediziner im Land liege.
Im Wüstenstaat Bahrain, wo das zweite Kräftemessen in diesem Jahr über die Bühne gehen soll, wurden vorerst alle Flüge von Abu Dhabi gestrichen, die Rede ist von 17 bestätigten Fällen, die alle mit dem Ausbruch in Iran in Zusammenhang gebracht werden.
Mittlerweile sind mehr als 75.000 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert, über 2000 Menschenleben forderte der Erreger weltweit. Die Sterblichkeitsrate liegt bei 2,3 Prozent, wobei Menschen über 50 und Männer stärker gefährdet sind als andere Bevölkerungsgruppen. Ärzte weltweit raten: Häufiges Händewaschen ist der beste Schutz vor dem Virus.