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Pirelli: 1800 F1-Reifen aus Melbourne werden entsorgt

Von Adam Cooper
Pirelli-Motorsportdirektor Mario Isola

Pirelli-Motorsportdirektor Mario Isola

Die GP-Absage in Australien kam noch bevor sich im Albert Park von Melbourne das erste Rad gedreht hatte. Dennoch wird F1-Reifenausrüster Pirelli die nicht verwendeten Reifen entsorgen müssen.

Bei den Übersee-Rennen bleibt den Pirelli-Ingenieuren nichts anderes übrig, als die montierten, aber nicht genutzten Reifen, wieder von der Felge zu nehmen. Dies, weil der Transport der Felgen per Flugzeug in der Verantwortung der Teams liegt. Da die Reifen bei der Demontage beschädigt werden könnten, sind sie danach auch nicht mehr zu gebrauchen. Anders verhält es sich bei den Europa-Rennen, denn da können die Reifen samt Felge auf der Strasse transportiert und wiederverwendet werden.

Bei den Übersee-GP gibt es hingegen immer wieder Reifen, die vernichtet werden müssen, manchmal sind das etwa 560 Regenreifen, wenn es die Wettergötter gut mit den Formel-1-Teams und ihren Protagonisten meinten. Doch wegen der weltweiten Massnahmen zur Coronavirus-Eindämmung und der damit verbundenen GP-Absagen sind es in diesem Jahr besonders viele ungenutzte Reifen, die wieder vernichtet werden müssen. Denn von den 1800 Reifen, die für das Melbourne-Wochenende vorbereitet wurde, kann kein einziger mehr wiederverwendet werden. Immerhin werden die Materialien nicht einfach vernichtet, aus den F1-Gummis wird Treibstof ür eine Zementfabrik in Oxfordshire gemacht.

Immerhin: Die Gummis für die Rennen in Bahrain und Vietnam sind zwar bereits an den GP-Gaststätten, die ihre Renntermine bereits absagen mussten, angekommen. Die 1800 ummontierten Reifen werden dort aber in gekühlten Containern eingelagert, um einsatzbereit zu sein, falls sich ein Ausweichtermin für den Grand Prix finden lässt. Sollte dies nicht der Fall sein, könnten sie an ein weiteres GP-Gastgeberland geschickt werden, das zum Saisonende vom WM-Zirkus angesteuert wird, wie Mario Isola erklärt.

Der Motorsportdirektor von Pirelli erzählt: «Die Reifen für Bahrain und Vietnam sind bereits vor Ort, aber das ist kein Problem, sie lagern dort wie in einem Lagerhaus, es macht also keinen Unterschied, wo sie sind. Wenn es eine Änderung im Kalender gibt, können wir sie verwenden. Das einzige Problem sind die bereits montierten Reifen, denn wir belasten diese bei der Demontage stark, und um kein Risiko einzugehen, werden sie nicht wiederverwendet.»

Der Italiener verspricht Besserung: «In Zukunft werden wir versuchen, gemeinsam einen Weg zu finden, wie wir die Reifen montieren, abstreifen und wiederverwenden können, da wir einen einzigen Lieferanten und ein Standarddesign für die Felgen haben werden. Aber wir müssen sicherstellen, dass wir kein Risiko eingehen.»

Der Formel-1-Kalender 2020

03. Mai: Zandvoort, Circuit Park Zandvoort/NL (fraglich)
10. Mai: Montmeló bei Barcelona, Circuit de Barcelona-Catalunya/E (fraglich)
24. Mai: Monte Carlo, Circuit de Monaco/MC (fraglich)
07. Juni Aserbaidschan, Baku City Circuit/AZ
14. Juni: Montreal, Circuit Gilles Villeneuve/CDN
28. Juni: Le Castellet, Circuit Paul Ricard/F
05. Juli: Spielberg, Red Bull Ring/A
19. Juli: Silverstone, Silverstone Circuit/GB
02. August: Mogyoród bei Budapest, Hungaroring/H
30. August: Francorchamps, Circuit de Spa-Francorchamps/B
06. September: Monza, Autodromo Nazionale/I
20. September: Singapur, Marina Bay Street Circuit/SGP
27. September: Sotschi, Sochi Autodrom/RUS
11. Oktober: Suzuka, Suzuka Circuit/J
25. Oktober: Austin, Circuit of the Americas/USA
1. November: Mexico City, Autódromo Hermanos Rodríguez/MEX
15. November: São Paulo, Autódromo José Carlos Pace/BR
29. November: Abu Dhabi, Yas Marina Circuit/UAE

Ohne neuen Termin
Shanghai, Shanghai International Circuit/RCH
Melbourne, Albert Park Circuit/AUS
Bahrain, Bahrain International Circuit/BRN
Hanoi, Street Circuit Hanoi/VN

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