Endlich: Kalender für acht Europa-GP, neue Regeln
Die neue Modellgeneration der Formel 1 kommt erst 2022
Formel-1-CEO Chase Carey hatte die Fans vorgewarnt: «Unsere Planung kann jederzeit ändern, wir müssen flexibel bleiben.» Der jüngste Plan sieht bis Anfang September acht Grands Prix vor, das soll am 1. Juni verkündet werden.
Europa-GP (provisorisch)
5. Juli: Red Bull Ring (Österreich)
12. Juli: Red Bull Ring (Österreich)
19. Juli: Hungaroring (Ungarn)
2. August: Silverstone (Grossbritannien)
9. August: Silverstone (Grossbritannien)
16. August: Spanien (Barcelona)
30. August: Spa-Francorchamps (Belgien)
6. September: Monza (Italien)
All diese WM-Läufe werden unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen, also als so genannte Geisterrennen. Hockenheim bleibt Ausweich-Ort, falls es mit einer der genannten Strecken Probleme geben sollte.
Der FIA-Weltrat hat am 27. Mai zahlreiche Beschlüsse für das Reglement der Formel-1-Jahre 2020 bis 2022 abgenickt, die Abstimmung erfolgte elektronisch. Grundsätzlich ist nun offiziell, worauf sich Jean Todt (Präsident des Autosport-Weltverbands FIA), Formel-1-CEO Chase Carey und die zehn Teamchefs bereits zuvor verständigt hatten – die Autos der Saison 2020 werden aus Kostengründen auch 2021 verwendet, die neue Formel-1-Modellgeneration kommt also erst 2022. Hier die wichtigsten Beschlüsse im Überblick.
Technikreglement
Eine grosse Zahl von Teilen wird eingefroren: Chassis, Getriebe, Crash-Strukturen. Änderungen sind nur begrenzt möglich. Die Anzahl Evo-Stufen für die Motoren 2020 wird eingeschränkt. Für 2021 werden die Unterböden im Bereich vor den Hinterrädern so vereinfacht, dass von 2020 auf 2021 nur minimal mehr Abtrieb erzeugt werden kann. Das Mindestgewicht für die Autos 2021 wird auf 749 Kilogramm angehoben.
Sportregeln
Im Reglement wird neu verankert, dass Rennen offen oder geschlossen stattfinden können, also mit oder ohne Zuschauer. Es wird dazu auch die Anzahl Personal im Fahrerlager reglementiert. Das Reglement wird so angepasst, dass Pirelli die Möglichkeit erhält, im jeweils zweiten freien Training neue Reifenmischungen auszuprobieren. Für 2020 werden die aerodynamische Entwicklung und die Prüfstandstunden der Motoren beschnitten.
2021 werden aerodymische Versuche weiter eingeschränkt, Freiheiten werden gemäss Platzierung in der WM erteilt (einfach gesagt: Wer weiter hinten liegt, darf mehr entwickeln). Für 2022 wird an einem Massnahmenpaket gearbeitet, um die Anzahl verwendeter Evo-Teile zu verringern.
Der Kostendeckel ist bewilligt. Die Budgetobergrenze beträgt 2021 145 Millionen Dollar pro Jahr, 2022 sind es 140 Millionen, 2023 bis 2025 noch 135 Millionen. In diesen 145 Millionen nicht eingeschlossen sind – Aufwand für Marketing, Gehälter der Fahrer, Kosten für kulturelle Posten (etwa den Betrieb alter GP-Rennwagen), Boni, Abschreibungen und Amortisation, Kosten, die mit der Formel 1 nichts zu tun haben, Anmeldegebühr des Teams und Superlizenzgebühr der Fahrer sowie die Gehälter der drei bestbezahlten Angestellten (abgesehen von den Piloten).
Der FIA-Weltrat hat diese Liste um einige Punkte erweitert, wie etwa: Sonder-Boni am Ende des Jahres, Kosten für das Wohlergehen der Team-Mitglieder (wie etwa Impfungen etc.). Kosten für Initiativen zur Förderung des Umweltschutzes, Aufwand Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub sowie für den Krankenstand, FIA-unterstützende Projekte.