Ross Brawn: «Kein neuer Motorhersteller vor 2026»
Die zehn Formel-1-Rennställe arbeiten derzeit mit vier verschiedenen Motorherstellern – Ferrari (Werksteam, Alfa Romeo Racing, Haas), Mercedes-Benz (Werksteam, Racing Point, Williams), Renault (Werksteam, McLaren) sowie Honda (Red Bull Racing, AlphaTauri). Aus diesem Quartett wird so bald kein Quintett, wie Formel-Sportdirektor Ross Brawn zugibt.
Der 65jährige Engländer glaubt, dass ein weiterer Motorenbauer frühestens 2026 hinzukommt, wenn es eine neue Motorspezifikation geben wird. Die heutigen 1,6-Liter-V6-Motoren mit Einzel-Turbo und Mehrweg-Energierückgewinnung sind bis Ende 2025 definiert.
Ross Brawn: «Aber 2026 ist gar nicht so fern, wenn wir daran denken – ein Formel-1-interessierter Hersteller muss in ungefähr 18 Monaten mit der Design-Arbeit beginnen, wenn er für den Start 2026 bestens vorbereitet sein möchte. Aus diesem Grund sehen wir uns mit der FIA und den heutigen Herstellern derzeit an, wie der nächste Formel-1-Motor aussehen sollte.»
«Wir haben die grosse Chance, eine Motorvariante zu finden, welche neue Autohersteller zum Einstieg ermuntert. Unsere Antriebseinheit soll zeitgemäss sein.»
«Der Grund, wieso von heute bis Ende 2025 niemand mehr kommt: Selbst wenn du richtig Gas gibst, brauchst du eine lange Vorlaufzeit, um den Motor fertig zu haben. Niemand investiert so viel Geld, um dieses Aggregat dann nur noch für eine Handvoll Saisons einzusetzen, bevor die neue Generation eingeführt wird.»
Diskutiert werden Ideen mit Pat Symonds (Ex-Technikchef von Renault und Williams), Nick Haynes (früherer Techniker von Cosworth), den erfahrenen Motoringenieuren Gilles Simon und Fabrice Lom sowie Nikolas Tombazis, dem zuständigen FIA-Techniker für den Einsitzersport.
Ross Brawn: «Unsere Ziele sehen so aus – der Motor soll wirtschaftlich sein, relevant in der Wechselwirkung mit der Serie, ein gutes Renntriebwerk obendrein. Nachhaltige Kraftstoffe werden eine elementare Rolle spielen. Aber wir alle wissen noch nicht, welche Konfiguration der Motor haben soll. Die Technik wird mit der heutigen vergleichbar sein.»