MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Formel 1 in Österreich: Ab 2021 ServusTV statt ORF?

Von Gerhard Kuntschik
«Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz, ein Mann mit Weitblick

«Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz, ein Mann mit Weitblick

​Anzeichen verdichten sich, wonach der Privatsender ServusTV von «Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz nach MotoGP und Fussball den nächsten Coup landet – Formel-1-Übertragungen ab 2021, anstelle des ORF.

Bei den Übertragungsrechten der Formel 1 im deutschsprachigen Raum ist viel im Gange: RTL hat bestätigt, dass Ende 2020 Schluss ist mit GP-Berichterstattung, nach dreissig Jahren, die Rennen werden künftig beim Bezahlsender Sky gezeigt, nur vier WM-Läufe werden im freien Fernsehen zu geniessen sein. In Österreich ist die Situation über 2020 hinaus ungeklärt.

Die Ausgangslage: Im ORF hofft die aktuelle Formel-1-1-Mannschaft auf eine Verlängerung des Vertrages mit dem F1-Management. Dem gegenüber stehen für 2021 angestrebte Einsparungen von 75,5 Millionen Euro, das hieße 6 bis 14 Prozent Budgetkürzung für alle Unternehmensbereiche, wie vergangene Woche aus dem Stiftungsrat den Salzburger Nachrichten mitgeteilt wurde.

Damit sind die Millionen für weitere Formel-1-Rechte wohl schwierig durchzubringen in einem Staatsfunk, der sich in Coronazeiten als höchst freundlich zur türkis-grünen Regierung zeigte. Und in dem es außerhalb der Sportredaktion wenig Formel-1-Fans gibt – auch wenn beim Wegfall der F1-Übertragungen kein Ersatzprogramm für Sonntagnachmittag mit jeweils 400.000 bis 700.000 Sehern und an die 40 Prozent Marktanteil zu finden sein wird.

Es gibt eine Alternative für Formel-1-Promotor Chase Carey in Österreich. Und die heisst ServusTV, der Sender aus dem Haus Red Bull, das direkt oder über seinen Minderheitseigentümer auch zwei Grand-prix-Teams (Red Bull Racing und Scuderia AlphaTauri), eine F1-Strecke (Red Bull Racing) und einen Grand Prix unterhält (demnächst sogar in doppelter Ausgage). Der Amerikaner weiß, was er an «Mr. Red Bull» Dietrich Mateschitz hat: Einen verlässlichen Partner, der ihm noch dazu den verspäteten Saisonstart mit großem Aufwand rettet. Da könnte es für einen TV-Vertrag schon einen gewissen Bonus geben.

Im vergangenen Februar hatte Mateschitz zum Thema Formel 1 auf ServusTV bei den Salzburger Nachrichten festgehalten: «Wir sind grundsätzlich kein Sportsender. Aber wir müssen uns eine solche Möglichkeit gut überlegen. Formel-1-Rechte sind für einen Sender immer interessant, aber wir können jetzt nichts dazu sagen. Wir müssen abwarten, wie der ORF entscheidet und was Sky macht. Es hängt einfach von der Marktsituation ab. Die beobachten wir, und die muss immer interessant sein.»
 
ServusTV (als Teil des Red Bull Media House) überträgt die MotoGP-WM auf dem deutschen Sendegebiet im freien Fernsehen bis Ende 2023, im Rahmen eines Fünfjahresvertrags. In Österreich besitzt ServusTV die MotoGP-Live-Rechte bereits seit dem Beginn der Saison 2016.

Es müsste niemanden wundern, wenn ServusTV am kommenden Wochenende in Spielberg den jüngsten Coup verkünden würde. Oder sind es sogar zwei tolle Neuigkeiten – denn nichts spricht gegen eine Verlängerung des Abkommens zur Austragung des Österreich-GP auf dem Red Bull Ring, der erste Siebenjahresvertrag läuft 2020 aus.

Serienpromoter Chase Carey wird besonders nach dem Coronajahr jeden Veranstalter, der sich die Formel 1 finanziell anzutun wagt, zu schätzen wissen.

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