Sergio Pérez (Racing Point) 3.: «Keine Aufregung!»
Sergio Pérez
Schon im Testwinter hatte sich angedeutet: Racing Point hat goldrichtig gehandelt, den Silberpfeil zu kopieren. Technikchef Andy Green hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass das Konzept des 2020er Autos von Racing Point sich stark am 2019er Weltmeister-Mercedes anlehnt. «Das ist ja logisch», meinte der Engländer damals in Spanien, «niemand würde sein Konzept auf dem fünftbesten Auto basieren, natürlich orientierst du dich am Klassenbesten.»
Herausgekommen ist ein Mercedes-Klon, der eigentlich eine Übergangslösung sein sollte. Andy Green damals: «Wir merkten, dass wir mit unserem Fahrzeugkonzept anstanden, und damals war geplant, dass wir nur noch 2020 mit diesen Autos fahren, bevor dann 2021 eine komplett neue Modellgeneration folgt. Wir fanden: Wir haben nichts zu verlieren. Später hat sich alles geändert, die heutigen Chassis werden wegen der Coronakrise auch 2021 verwendet, und die ganz neuen Renner kommen erst 2022. Aber das wussten wir damals alles nicht.»
Im Winter erwies sich der Pink-Panther von Racing Point als sauschnell, und diesen Speed hat der Rennstall aus Silverstone über die Corona-Pause hinweg konserviert: Sergio Pérez brillierte im zweiten freien Training mit der drittschnellsten Zeit.
Der 30jährige Mexikaner sagt: «Die Abstände hier sind immer sehr gering, denn die Piste ist kurz. Umso wichtiger ist es, dass man sich keinen Fehler erlaubt und die Leistung auf den Punkt bringt. Wo wir alle wirklich stehen, das wird sich erst am Samstag zeigen.»
«Aber nur keine Aufregung – wir sind eine gute halbe Sekunde hinter der Spitze, und auf einer wie gesagt so kurzen Bahn liegen halt viele Rennställe innerhalb einer Zehntelsekunde, Ferrari, Renault, McLaren, wir, heute auch Red Bull Racing.»
«Wir heben jetzt nicht ab, aber wir trauen uns zu sagen – wir haben bestimmt die Lücke zu den Top-Teams verringert. Das ist ein fabelhaftes Auto.»