Ferrari-Junior Mick Schumacher: Nur 19. in Österreich
Auch für die 22 Formel-2-Fahrer ist Spielberg der späte Saisonbeginn. In der Sprungbrettklasse zur Formel 1 wurde Anfang März in Bahrain noch getestet, aber aus dem geplanten Auftaktrennen in Arabien wurde wegen der Corona-Pandemie nichts.
Seither ist auch der Rennkalender der Formel 2 über den Haufen geworfen worden. Derzeit ist geplant, parallel zur Formel 1 acht Mal zu fahren – zwei Mal auf dem Red Bull Ring, dann auf dem Hungaroring, zwei Mal in Silverstone, anschliessend in Barcelona, Spa-Francorchamps und Monza. Wie es weitergeht, steht noch nicht fest. Aber sollte das F1-Finale in Arabien stattfinden (Bahrain, dann Abu Dhabi), wird die Formel 2 mitreisen.
Die Hoffnungen der deutschen Fans ruhen auf Mick Schumacher. Der Ferrari-Junior will 2020 ein Wörtchen um Podestplätze, Siege und Titel mitreden. Bislang war es in der Rennwagenkarriere des 21-Jährigen immer so – zuerst ein Lehrjahr, im zweiten startete der junge Schumacher jeweils durch, als Formel-4-Gesamtzweiter, später als Formel-3-Meister. 2019 wurde er in seiner ersten Formel-2-Saison Gesamtzwölfter.
Was sich nicht geändert hat für die Formel-2-Fahrer: Viel Zeit fürs Training haben sie nicht. 45 Minuten freies Training am Freitagmorgen, 30 Minuten Qualifikation am Nachmittag, das ist alles. Da bleibt wenig Raum für Fehler.
Die Formel 2 ist schneller als die Formel 1 – jedenfalls was die Einführung von Niederquerschnittreifen auf grösseren Felgen angeht. Die Piloten müssen sich an ein anderes Fahrzeugverhalten und auch an eine andere Abstimmung gewöhnen. Diese Reifen heizen sich ganz anders auf und bieten weniger Federung als die bisher verwendeten Ballonreifen. Reifenheizdecken gibt es in der Formel 2 auch nicht.
Ferrari-Junior Mick Schumacher setzte nach zehn Minuten mit der Bestzeit eine erste Duftmarke. Red-Bull-Junior Jean Daruvala übernahm später die Spitze. Der Inder hat kein Geheimnis gemacht, dass er sich mit guten Formel-2-Leistungen 2020 in die Position bringen will, sich für 2021 bei AlphaTauri für ein Cockpit aufzudrängen.
Auf einer Strecke, die von Runde zu Runde mehr Grip bot, und mit besser haftenden Reifen purzelten die Rundenzeiten: Renault-Junior Christian Lundgaard vorn, dann der Chinese Guanyu Zhou, auch er ein Nachwuchsfahrer von Renault, anschliessend Ferrari-Zögling Marcus Armstrong aus Neuseeland.
Erster Mann im Kies: Marino Sato entglitt der Wagen am Eingang der Lauda-Kurve aus der Kontrolle – rote Flagge! Noch schlimmer erging es Nikita Mazepin, der Russe konnte wegen eines technischen Defekts das Training gar nicht erst aufnehmen.
Die Uhr lief gnadenlos weiter, und zwölf Minuten vor Schluss hetzte die Meute wieder auf die Bahn. Am Ende lautete die Reihenfolge: Red Bull-Junior Yuki Tsunoda vor Formel-2-Routinier Luca Ghiotto, gefolgt von Armstrong, Zhou, Lundgaard, dem Brasilianer Felipe Drugovich, F3-Meister Robert Shwartzman, Daruvala, Sena Gelael dem dem Westschweizer Louis Delétraz.
Mick Schumacher tauchte nur auf Rang 19 auf, er hatte Probleme mit dem Motor, der für die Qualifikation gewechselt wird.