Charles Leclerc: «Werde Vettels Speed vermissen»
Charles Leclerc
Während die Konkurrenz von Mercedes und Red Bull Racing mit umfangreichen Updates und neuen Motor-Ausbaustufen zum Saisonauftakt nach Spielberg gereist ist, müssen die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Sebastian Vettel weitestgehend mit jenem Gesamtpaket Vorlieb nehmen, mit dem sie bereits während der Wintertestfahrten ausgerückt waren.
«Nach den Tests wussten wir mehr oder weniger, dass wir nicht sind, wo wir sein möchten, speziell mit Blick auf das Qualifying-Tempo», bestätigt Leclerc am Red Bull Ring. «Wegen der Coronakrise musste die Arbeit ruhen und als wir endlich wieder loslegen konnten, haben wir alle Daten noch einmal analysiert und entschieden, einen Schritt zurück zu gehen. Wir wollten sehen, wo das Problem herkommt, bevor wir uns mit der Lösung beschäftigen. Das ist der aktuelle Stand der Dinge. Wir haben für Budapest einen anderen Entwicklungsweg ausprobiert, aber uns fehlte die Zeit, um es jetzt schon an die Strecke zu bringen.»
Entsprechend verhalten fällt die Prognose des Monegassen aus: «Ich denke, das wird eine schwierige Saison für uns, auf jeden Fall wird es kein Kinderspiel. Wir müssen noch das Qualifying abwarten, um alle Zweifel auszuräumen, auch wenn wir uns zu 99 Prozent sicher sind, dass wir mehr Mühe als im vergangenen Jahr haben werden.»
An der Zusammenarbeit mit seinem Teamkollegen Sebastian Vettel wird sich aber nichts ändern, beteuert Leclerc: «Ich denke nicht, dass wir da eine Veränderung feststellen werden. Im vergangenen Jahr haben wir gegeneinander gekämpft, und manchmal mussten wir auch als Team agieren, was immer sehr wichtig und ein Vorteil für uns ist.»
Und was wird der Rennfahrer aus Monte Carlo am vierfachen Champion vermissen, wenn er die Scuderia nach der Saison 2020 verlässt? «Sicherlich seinen Speed und seine Erfahrung», erklärt Leclerc ohne lange darüber nachdenken zu müssen. «Ich habe natürlich viel von ihm gelernt, und das werde ich auch in diesem Jahr machen. Ich freue mich, ihn als Fahrer und auch als Person an Bord zu haben. Wir hatten unsere Duelle, die nicht immer wie gewünscht verliefen, aber neben der Strecke pflegten wir immer einen respektvollen Umgang.»