MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

WM-Auftakt in Spielberg: Bottas siegt, Norris P3!

Von Vanessa Georgoulas
Valtteri Bottas kam vor Lewis Hamilton ins Ziel, der wegen einer Zeitstrafe auf den 4. Platz zurückfiel

Valtteri Bottas kam vor Lewis Hamilton ins Ziel, der wegen einer Zeitstrafe auf den 4. Platz zurückfiel

Die Formel-1-Piloten starteten mit einem starken GP in die Saison 2020. Auf dem Red Bull Ring sicherte sich Valtteri Bottas den Sieg. Die Plätze 2 und 3 durften Charles Leclerc und Podest-Neuling Lando Norris bejubeln.

Max Verstappen war nicht der Einzige, der am ersten Rennsonntag des Jahres auf dem Red Bull Ring eine bittere Pille schlucken musste. Der Niederländer, der nach der Strafversetzung von Lewis Hamilton aus der ersten Startreihe hatte ins Rennen starten dürfen, war in der elften Runde im Schleichgang unterwegs, alle Versuche, die Power wieder aufzudrehen, scheiterten, sodass er das Rennen aufgeben musste.

«Das ist frustrierend, wir vermuten ein elektrisches Problem», seufzte Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner. «Man darf nicht vergessen, dass dies das erste Rennen des Jahres ist, da kann es sein, dass noch nicht alle Unwägbarkeiten ausgeräumt sind. Ausserdem sind die Randsteine auf dieser Piste ziemlich aggressiv», fügte der Brite an.

Kurz nach Verstappen musste auch Renault-Pilot Daniel Ricciardo die Box ansteuern, weil sein Team ein Problem mit der Kühlung vermutete und keinen Schaden riskieren wollte. Und auch für Lance Stroll war das Rennen wenig später gelaufen. Der Kanadier hatte bereits in den Runden zuvor Positionen eingebüsst und sein Team sprach am Boxenfunk von einem möglichen Problem mit dem Triebwerk.

Der Nächste, der einen Ausfall hinnehmen musste, war Kevin Magnussen. Der Haas-Pilot drehte sich von der Strecke, nachdem die rechte Vorderradbremse ihren Dienst verweigert hatte und löste damit eine Safety-Car-Phase aus, die mehrere Piloten nutzten, um sich frische Reifen zu holen. Entsprechend viele Autos bewegten sich in der Boxengasse, in der es zwischen Sergio Pérez und Lando Norris beinahe zum Crash kam. Nach der 30. Rennrunde verliess Bernd Mayländer die Piste wieder und es dauerte nicht lange, bis es wieder spannend wurde.

Sebastian Vettel, der nach einem unglücklichen Zusammentreffen mit seinem Ferrari-Nachfolger Carlos Sainz einen Dreher hinlegte, fiel auf den 15. Platz zurück. Schwacher Trost: Die Regelhüter schauten sich den Crash an und sahen von einer Strafe ab.

Mercedes-Getriebe bereitet Sorgen

Zur Halbzeit führte immer noch Bottas das Feld an, sein Teamkollege Hamilton hatte sich aber bis auf acht Zehntel an den Spitzenreiter vorgearbeitet. Alex Albon, Sergio Pérez, Lando Norris, Charles Leclerc, Sainz, Pierre Gasly, Daniil Kvyat und Esteban Ocon folgten auf den weiteren Top-10-Positionen vor Antonio Giovinazzi, George Russell, Kimi Räikkönen, Romain Grosjean, Vettel und Latifi.

Keine zehn Runden später wurden die beiden Mercedes-Piloten an der Spitze ermahnt, den Randsteinen fern zu bleiben. Dies, weil das Getriebe den Ingenieuren im Weltmeister-Team Kopfzerbrechen bereitete. Chefstratege James Volwes meldete sich kurz darauf persönlich bei seinen Schützlingen, um sie nochmals dazu zu ermahnen. Hamilton, der zunächst spitz darauf hinwies, dass der vor ihm fahrende Bottas sehr viel stärker über die Randsteine rumpelte, fügte sich und vergrösserte seinen Rückstand auf den Finnen, der vor dem Auftauchen des Problems auf weniger als sieben Zehntel geschrumpft war.

In Runde 50 überschlugen sich die Ereignisse, erst unternahm Grosjean einen langen Ausritt, dann musste Russell seinen Williams wegen eines Problems mit dem Benzindruck am Streckenrand abstellen, was die zweite Safety-Car-Phase des Rennens nach sich zog. Sowohl Grosjean als auch Russell mussten ihre GP-Renner abstellen, für sie war das Rennen gelaufen.

An der Spitze hatte sich Bottas vor Hamilton, Pérez, Albon, Norris, Leclerc, Gasly, Sainz, Giovinazzi, Kvyat, Räikkönen, Vettel und Latifi hinter Bernd Mayländers Mercedes eingereiht – und als der Restart erfolgte, konnte sich der Finne an der Spitze halten. Kurz darauf war Mayländer wieder auf der Bahn, denn bei Kimi Räikkönens Alfa Romeo brach plötzlich das rechte Vorderrad weg – bei voller Fahrt.

Bottas, Hamilton, Albon, Pérez, Norris, Leclerc, Gasly, Ocon, Sainz, Kvyat, Vettel, Latifi und Giovinazzi reihten sich erneut hinter dem Safety-Car ein, und sobald es wieder von der Strecke war, wurde es wieder spannend. Zehn Runden vor dem Ende des Rennens krachten Hamilton und Albon zusammen, wodurch sich der Red Bull Racing-Pilot von der Piste drehte. Die Regelhüter kündigten gleich an, die Szene zu untersuchen und für Hamilton wurde der Tag nicht besser. Denn sein Team teilte ihm mit, dass man ein Getriebeproblem an seinem Auto ausgemacht habe.

Sehr viel besser lief es für Leclerc, der sich erst in der 64 Runde die vierte Position von Sainz schnappte und daraufhin mit einem späten Bremsmanöver in der vierten Kurve auch an Pérez vorbeizog. Da die Stewards Hamilton für den Crash mit Albon eine 5-sec-Strafe aufbrummten, war der Monegasse auf bestem Weg, den zweiten Platz zu erobern.

Damit war das Drama noch nicht vorbei, denn kurz darauf wurde auch Pérez mit einer 5-sec-Zeitstrafe bedacht, weil er in der Boxengasse zu schnell unterwegs gewesen war, während Albon plötzlich im Schleichgang unterwegs war und seinen Renner abstellen musste. Auch für Kvyat war das Rennen vorzeitig vorbei, er bekundete Probleme mit seinem linken Hinterrad.

Am Ende durfte sich Bottas über den Sieg freuen, dank Hamiltons Strafe rückten Leclerc und Norris auf die weiteren Podestplätze vor – womit Norris sein erstes GP-Podest bejubeln durfte. Der Weltmeister musste sich hingegen mit Platz 4 vor Sainz, Pérez, Gasly, Ocon, Giovinazzi, Vettel und Latifi begnügen.

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