Dr. Helmut Marko: «Jeder Nuller tut doppelt weh»
Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko
Der Formel-1-Saisonauftakt verlief für das Red Bull Racing Team so gar nicht nach Wunsch. Auf dem heimischen Red Bull Ring in Spielberg musste die Mannschaft aus Milton Keynes gleich zwei Ausfälle einstecken, sowohl Max Verstappen als auch Alex Albon sahen die Zielflagge nicht. Der Nuller schmerzt, wie Dr. Helmut Marko im Krone-Interview betont. «Am Ende war’s leider ein katastrophales Wochenende», seufzt der Red Bull-Motorsportberater.
Und wie immer redet der Grazer nicht um den heissen Brei herum. «Wir sind mit Schwierigkeiten gestartet, im Rennen waren wir dann aufgrund der Reifensituation und des Speeds aber wettbewerbsfähig und hatten mit Verstappen und vielmehr noch mit Albon realistische Siegchancen. Wenn dann aber kein Auto im Ziel ist, ist das nicht erfreulich. Wir sind nicht dort, wo wir sein wollen», erklärt er.
Das Problem, das zum frühen Verstappen-Ausfall führte – der Niederländer hatte plötzlich keine Power mehr – muss erst noch von den Honda-Ingenieuren untersucht werden, verrät Marko, der den Mercedes-Triumph zum Auftakt unumwunden als «psychologisch schweren Schlag» bezeichnet. «Aber wir sind als Team stark genug, um das gutzumachen. Aber bei nur wenigen Rennen tut jeder Nuller doppelt weh», erklärt er.
Mit Blick auf den zweiten WM-Lauf, der auch auf dem Red Bull Ring ausgetragen wird, bleibt der 77-Jährige dennoch zuversichtlich: «Wir arbeiten fieberhaft an den Problemen, die wir mit dem Chassis oder in der Abstimmung hatten, es ist aber die Frage, wie schnell da die notwendigen Teile kommen. Eins ist aber klar: Im Qualifying sollten wir nicht mehr so eine Watscht von einer halben Sekunde kriegen. Denn der Qualifikationsmodus vom Motor war ein Hammer!» Und da der Rennspeed auch beim Saisonauftakt stimmte, sehe er eine realistische Chance, «dass wir Mercedes einen besseren Kampf liefern können», fügt Marko an.