Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Ferrari-Zögling Mick Schumacher: Rang 7 in England

Von Mathias Brunner
​Hauptrennen der Formel 2 im Rahmen des Jubiläums-GP der Formel 1: Ferrari-Nachwuchsfahrer Mick Schumacher wird vom achten Startplatz aus Siebter. Der Sieg geht an den Briten Callum Ilott.

Mick Schumacher ging grimmig ins fünfte Formel-2-Hauptrennen der Saison: Startplatz 8 in Silverstone entsprach überhaupt nicht seinen Möglichkeiten, das hatte die Bestzeit des Ferrari-Nachwuchsfahrers im freien Training gezeigt. Wegen eines Drehers des Indonesiers Sean Gelael wurden zum Schluss der Quali gelbe Flaggen gezeigt, das kostete die Prema-Fahrer Schumacher und Robert Shwartzman die Möglichkeit, ihre letzte schnelle Runde zu Ende zu fahren.

Und so lautete die Reihenfolge: Ferrari-Junior Callum Ilott vor Renault-Nachwuchsfahrer Christian Lundgaard, gefolgt von den beiden Williams-Zöglingen Jack Aitken und Dan Ticktum, Luca Ghiotto, Guanyu Zhou (auch er gefördert von Renault) sowie Mick Schumacher. Tabellenführer Shwartzman startete als Elfter.

Beim Start kam Ilott ausgezeichnet weg, Ticktum schnappte sich gleich den zweiten Platz. Mick Schumacher hatte einen fabelhaften Start und tauchte gleich auf Rang 5 auf.

In Runde 3 leistete sich Ticktum einen Fehler und fiel zurück, nun mit Mick Schumacher im Nacken, die beiden seit gemeinsamen Formel-3-Duellen nicht unbedingt Busenfreunde. Schumacher zu diesem Zeitpunkt auf dem härteren Reifen, der Engländer auf den weicheren Pirelli. In der fünften Runde ging Schumacher vorbei, mit einem blitzsauberen Manöver.

Ab Runde 7 wurden die ersten Fahrer ihre weichen Pirelli los, Leader Ilott blieb noch für eine Runde draussen, Mick Schumacher musste das nicht kümmern – er war auf der härteren Mischung gestartet und plante, erst später den rot markierten Pirelli zu verwenden. Das Reifen-Management war für Mick einfacher als für den dahinter drängelnden Nikita Mazepin: Verwirbelte Luft ist für die Reifen Gift. Drei Sekunden dahinter, auch mit der härteren Mischung unterwegs: Tabellen-Leader Robert Shwartzman.

Pole-Mann Ilott (Sieger des F2-Auftaktrennens 2020 auf dem Red Bull Ring) war durch den Stopp auf Rang 10 zurückgefallen, 22 Sekunden hinter Schumacher, die nun schneller als bei Leader Schumacher. Die Frage: Wann würde Mick Schumacher hereinkommen? Auf welchem Platz würde er sich wieder einordnen? Würde er genügend Zeit und Speed haben, um mit einem Sprint zur Zielflagge nach 29 Runden einen Platz unter den ersten Drei zu erringen?

Mazepin folgte Schumacher wie ein Schatten und schonte seine Reifen. Ilott als Siebter jetzt nur noch 14 Sekunden hinter Leader Schumacher.

In Runde 20 hatte Mick von seinen Reifen genug und holte weiche Pirelli ab: solider Stopp von Prema. Mazepin suchte sein Glück im Schachzug, länger draussen zu bleiben und dann zu hoffen, vor Mick auf die Bahn zurückzukommen, Schumacher nun Zwölfter, 20 Sekunden hinter Ilott.

Am Ende der 22. Runde holte der St. Petersburger Shwartzman frische Walzen ab. Er kam als Neunter auf die Bahn zurück – direkt hinter seinem Prema-Stallgefährten Mick.

Mazepin stand am Ende der 23. Runde an der Box, es reichte nicht ganz, um Mick zu überholen, aber erneut hing der Russe dem Deutschen im Getriebe.

Ilott souverän in Führung, auf dem besten Weg, die Führung in der Meisterschaft zu übernehmen, acht Sekunden vor dem Dänen Christian Lundgaard.

Fünf Runden vor Schluss zwängte sich Mazepin an Schumacher vorbei, Mick hatte diesem Manöver nichts entgegenzusetzen, der Russe mit den rechten beiden Rädern im Gras!

Mick musste sich nun gegen Shwartzman wehren, der spürte den heissen Atem von Guanyu Zhou.

Callum Ilott fuhr den Sieg locker nach Hause, Rang 2 für Lundgaard, Platz 3 für Jack Aitken. Nikita Mazepin eroberte einen starken vierten Platz. Mick Schumacher rettete Rang 7 ins Ziel, das bedeutet fürs Sprintrennen vom Sonntag Startplatz 2. Von der Pole wird Robert Shzwartman ins Rennen gehen.

Formel-2-Hauptrennen Silverstone

1. Callum Ilott (GB), Uni-Virtuosi Racing
2. Christian Lundgaard (DK), ART Grand Prix, +8,574 sec
3. Jack Aitken (GB), Campos Racing, +12,303
4. Nikita Mazepin (RU), Hitech Grand Prix, +15,020
5. Louis Delétraz (CH), Charouz Racing System, +16,644
6. Yuki Tsunoda (J), Carlin, +17,010
7. Mick Schumacher (D), Prema Racing, +19,232
8. Robert Shwartzman (RU), Prema Racing, +20,033
9. Guanyu Zhou (RCH), Uni-Virtuosi Racing, +20,428
10. Felipe Drugovich (BR), MP Motorsport, +24,127
11. Nobuharu Matsushita (J), MP Motorsport, +26,418
12. Jehan Daruvala (IND), Carlin, +28,109
13. Luca Ghiotto (I), Hitech Grand Prix, +36,114
14. Marcus Armstrong (NZ), ART Grand Prix, +41,725
15. Dan Ticktum (GB), DAMS, +43,109
16. Giuliano Alesi (F), BWT HWA Racelab, +43,252
17. Marino Sato (J), Trident, +50,048
18. Roy Nissany (IL), Trident, +51,428
19. Artem Markelov (RU), BWT HWA Racelab, +74,193
20. Guilherme Samaia (BR), Campos Racing, +75,090
21. Pedro Piquet (BR), Charouz Racing System, + 1 Runde
Out: Sean Gelael (RI), DAMS

Meisterschaft nach 9 von 20 Rennen

1. Ilott 102 Punkte
2. Lundgaard 87
3. Shwartzman 85
4. Mazepin 70
5. Ticktum 57
6. Delétraz 56
7. Zhou 55
8. Tsunoda 47
9. Schumacher 47
10. Drugovich 46
11. Armstrong 34
12. Ghiotto 27
13. Aitken 23
14. Daruvala 18
15. Matsushita 9
16. Alesi 8
17. Gelael 3
18. Nissany 1
19. Piquet 0
20. Markelov 0
21. Sato 0
22. Samaia 0

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