Toto Wolff (Mercedes): «Sieg lag für uns nicht drin»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Eigentlich deutete vor dem zweiten Formel-1-Saisonlauf auf dem Silverstone Circuit alles auf einen weiteren Mercedes-Triumph hin, schliesslich hatten die beiden Teamkollegen Valtteri Bottas und Lewis Hamilton wie schon in der Vorwoche bereits in den Trainings und im Qualifying bewiesen, dass sie meist in einer eigenen Liga unterwegs sind.
Doch der mehr als 40 Grad Celsius heisse Asphalt des Traditionskurses bereitete den Silbernen Mühe, im Gegensatz zum Gegner aus Milton Keynes bekundete man Probleme mit den Reifen, wie Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff im Sky Sports F1-Interview bestätigte: «Wir haben gesehen, dass wir bei sehr heissen Streckentemperaturen ein Defizit haben, und das haben wir nun bestätigt.»
«Selbst der harte Reifen warf nach zehn Runden Blasen, während Max 25 oder 28 Umläufe drehen konnte. Wir waren einfach nicht schnell genug und wir müssen Max und Red Bull Racing gratulieren, denn sie haben diesmal einen besseren Job gemacht», betonte der Wiener, der seinem Schützling Valtteri Bottas widerspricht. Der Polesetter, der als Dritter ins Ziel gekommen war, zeigte seinen Unmut über die Strategie-Entscheidungen seines Teams und erklärte vor laufender Kamera, dass der Sieg möglich gewesen wäre.
«Nein, der Sieg lag nicht drin für uns, wir waren ganz klar nicht das schnellste Auto und dann kann man auch die Strategie nicht optimieren. Es ist nicht klar, ob wir alles richtig oder falsch gemacht haben, aber wenn einer einen solchen Vorsprung wie Max hat, müssen wir uns darauf konzentrieren, die Plätze 2 und 3 ins Ziel zu bringen», stellte Wolff klar.
Bis zum nächten Rennwochenende, das schon in wenigen Tagen in Barelona bei ähnlich heissen Temperaturen über die Bühne gehen soll, hofft der Kopf des Mercedes-Werksteams eine Lösung für die Probleme mit der Hitze zu finden. «Der heutige Tag beweist wieder einmal, dass man in diesem Sport bescheiden bleiben muss. Einige Leute sagten, die WM sei bereits gelaufen und dass wir jedes Rennen gewinnen werden, und nun haben wir nicht gewonnen. Wir werden uns nun alle Reinknien und versuchen zu verstehen, was das Problem war. Und dann schauen wir, ob wir für Barcelona Lösungen haben werden.»
Grand Prix zum 70. Jubiläum in Silverstone 2020
1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:19:44,062h
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +11,080 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +17,826
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +28,536
5. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +29,289
6. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +39,146
7. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +42,538
8. Esteban Ocon (F), Renault, +55,951
9. Lando Norris (GB), McLaren, +1:04,773 min
10. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:05,544
11. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:09,669
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:10,642
13. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:13,370
14. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:14,070
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
17. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
19. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
20. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
WM-Stand Fahrer nach 5 von 13 Rennen
1. Hamilton 107 Punkte
2. Verstappen 77
3. Bottas 73
4. Leclerc 45
5. Norris 38
6. Albon 36
7. Stroll 28
8. Sergio Pérez (MEX) 22
9. Ricciardo 20
10. Ocon 16
11. Sainz 15
12. Gasly 12
13. Vettel 10
14. Hülkenberg 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Russell 0
20. Latifi 0
Marken
1. Mercedes 180
2. Red Bull Racing 113
3. Ferrari 55
4. McLaren 53
5. Racing Point 41 (56)*
6. Renault 36
7. AlphaTauri 14
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung