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Robert Kubica: So leidet sein Ruf in der DTM

Von Andreas Reiners
Robert Kubica

Robert Kubica

2019 fuhr Robert Kubica in der Formel 1 im Williams hoffnungslos hinterher. 2020 wagte er den Sprung in die DTM - und auch im Tourenwagen läuft es nicht besser.

Robert Kubicas DTM-Abenteuer bleibt ein Mysterium. Ein Rätsel. Nicht nur für seine zahlreichen Fans, sondern auch für ihn selbst. Denn der Pole war auch am dritten Rennwochenende chancenlos.

So langsam muss man Kubicas Einstieg hinterfragen: War der Wechsel in den Tourenwagen eine gute Idee? Macht sich Kubica mit seinen Auftritten den Ruf kaputt? Ist das Ganze blamabel und peinlich?

Oder ist es der üblichen Eingewöhnungszeit verbunden mit einem nicht konkurrenzfähigen Auto verbunden, inklusive eines Teams ART, das als BMW-Kundenteam auch noch den Weg sucht?

Ernüchterung ist eingekehrt

Fakt ist: Längst ist die Euphorie über den Einstieg, die Freude über einen namhaften Fahrer der Ernüchterung gewichen, dass nichts geht bei dem 35-Jährigen. Das Problem: Viele Leute draußen bilden sich ihr Urteil anhand der Ergebnisse, wagen keinen zweiten Blick, warum das so ist. Und schon ist der Ruf, der bereits 2019 im Williams in der Formel 1 arg litt, noch weiter ruiniert. Keine Frage: Seine tolle Comeback-Story nach seinem Rallyeunfall bleibt trotzdem das, was sie ist - bewundernswert. Doch aktuell hilft es auch wenig, dass frühere Formel-1-Stars ihre Probleme hatten und auch aktuelle Piloten zu kämpfen haben.

Kubicas Probleme sind allerdings auch schwerwiegend, denn Fortschritte sind nicht oder nur unwesentlich zu erkennen.

Die Gründe? Wahrscheinlich ist es wie so oft von allen Faktoren etwas. Fakten, dass Kubicas Leistung schlicht zu schlecht ist, gibt es genug.

So wurde er in beiden Rennen chancenlos Letzter, sowohl unter Mischbedingungen am Samstag als auch Sonntag im Trockenen. Samstag lag er 17,883 Sekunden hinter dem Vorletzten Harrison Newey, am Sonntag 12,694 hinter Fabio Scherer. Beide wie Kubica Rookies, in Diensten des Audi-Kundenteams WRT.

Bitter: Das Argument, man kenne die Strecke nicht gut genug und habe zu wenig Eingewöhnungszeit, gilt diesmal nicht, schließlich war es das zweite Rennwochenende auf dem Lausitzring. Hatte BMW beim Auftakt in Spa über den kompletten Kader verteilt Probleme, feierte Lucas Auer am Sonntag den ersten BMW-Sieg seit dem 10. August 2019.

Doch Kubica war einmal mehr nur Statist.

Einen Lichtblick gibt es aber: «Es ist inzwischen klar, welches Problem wir haben und wo etwas nicht funktioniert», sagte er bei «Przeglad Sportowy». Zwei Bereiche würden entscheidend Performance kosten. Das Problem: Alle tappen im Dunkeln. «Denn wir wissen nicht, warum das so ist.»

Wie Kubica verrät, gibt es Probleme mit der Beschleunigung, denn «90 Prozent oder sogar der gesamte Rückstand, den ich im Qualifying habe, entsteht auf den Geraden.» Bei den Topspeed-Listen steht Kubicas BMW M4 DTM tatsächlich meistens ganz unten. «Das einzig Beruhigende daran: Der Fahrer hat darauf wenig Einfluss», so Kubica. Außerdem – so der zweite Problembereich – fehlt dem Auto Grip.

Mit viel Downforce fahre man nicht, um Vorteile in den Kurven zu bekommen, sagte er: «Wenn wir das Auto so einstellen würden wie die anderen BMW, dann würde das nicht helfen. Und wenn die anderen mit meinen Einstellungen fahren würden, würden die Jungs nicht weit kommen. Das zeigt, dass irgendetwas nicht so funktioniert, wie es sollte.»

Im Teufelskreis

Er steckt dann in einem Teufelskreis. Je mehr er auf der Strecke verliert, desto härter nimmt er die Reifen ran, die dadurch noch schneller eingehen.

Kubica wird klar sein, dass sich diese Erklärungen schnell wie Ausreden anhören, wenn man der Einzige ist, der in diesem Ausmaß damit zu kämpfen hat. Trotzdem hofft er dass es nun keinen Zweifel mehr gibt, dass etwas nicht stimmt», sagte er.

Er glaubt, dass man nicht weit weg sei, «wenn wir uns in diesen Bereichen verbessern. Bis dahin wird es aber so bleiben.»

Und solange wird der Ruf wohl auch weiter leiden.


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