Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Jenson Button: «Verstappen wie Senna und Schumi»

Von Mathias Brunner
Jenson Button und Max Verstappen nach dem Monaco-GP 2017

Jenson Button und Max Verstappen nach dem Monaco-GP 2017

​Der englische Weltmeister Jenson Button ist voll des Lobes für den Niederländer Max Verstappen. «Er zerstört seine Stallgefährten förmlich, er erinnert mich stark an Senna und Schumacher.»

Jenson Button weiss, wie es ist, gegen einen starken Stallgefährten anzutreten: Er fuhr bei McLaren an der Seite von Lewis Hamilton und von Fernando Alonso. Für den Podcast «Fast Lane» der Australian Grand Prix Corporation hat der 15fache GP-Sieger Button über die Qualitäten von Red Bull Racing-Star Max Verstappen gesprochen.

Button, Formel-1-Champion von 2009, sagt: «Wenn wir Verstappen in den letzten zwei Jahren anschauen, dann zerstört er seine Stallgefährten förmlich, er erinnert mich da stark an Ayrton Senna und Michael Schumacher. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ein Pilot seinen Teamkollegen so dominiert hat.»

Da hat Jenson ein kurzes Gedächtnis, denn George Russell machte 2019 kurzen Prozess mit Robert Kubica, und bevor Fernando Alonso eine Formel-1-Auszeit nahm, entzauberte der Spanier den Belgier Stoffel Vandoorne, den alle als kommenden GP-Sieger handelten.

Button weiter: «Max macht einen aussergewöhnlichen Job. Ich würde ihn sehr gerne in einem direkten Duell um den Titel erleben. Das wäre doch für alle ein Leckerbissen.»

Der 40jährige Engländer bedauert, dass Verstappen nicht mehr Gegenwind im eigenen Team erhält. «Ohne Stallgefährten auf Augenhöhe ist er ein wenig auf sich gestellt. Fortschritte lassen sich leichter erreichen, wenn zwei gleichwertige Piloten das Team antreiben. Wenn aber ein Teamkollege im Schnitt um eine halbe Sekunde pro Runde hinten liegt, so wie das bei Verstappen und Albon der Fall ist, dann hat dessen Wort bei der Abstimmung des Autos weniger Gewicht. Das macht die ganze Aufgabe schwieriger.»

«Ich vermute, Verstappen schielt zu Mercedes hinüber und ist frustriert. Silverstone war fabelhaft, was für ein grandioses Rennen von Max und Red Bull Racing, aber in Barcelona war die Enttäuschung in Verstappens Stimme deutlich zu hören. Er braucht einen schnelleren Wagen, um die Mercedes wirklich herauszufordern. So jedoch muss er einfach versuchen, das Beste aus seinen Möglichkeiten zu machen. Und das tut er derzeit, Rennen um Rennen.»

Spanien-GP 2020, Barcelona

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:44,062h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +24,177 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +44,752
4. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1 Runde
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
8. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Romain Grosjean (F), Haas, +2 Runden      
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari (Elektrik)

WM-Stand Fahrer nach 6 von 13 Rennen

1. Hamilton 132 Punkte
2. Verstappen 95
3. Bottas 89
4. Leclerc 45
5. Stroll 40
6. Albon 40
7. Norris 39
8. Pérez 32
9. Sainz 23
10. Ricciardo 20
11. Vettel 16
12. Ocon 16
13. Gasly 14
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 221
2. Red Bull Racing 135
3. Racing Point 63 (78)*
4. McLaren 62
5. Ferrari 61
6. Renault 36
7. AlphaTauri 16
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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