Crash Giovinazzi und Russell: «Hirn ist merkwürdig»
Crash von Giovinazzi und Russell in Belgien
Diese Szene aus dem Belgien-GP machte Millionen von Zuschauern Angst: Alfa Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi verlor die Kontrolle über seinen Wagen, schlug rechterhand ein, das Wrack trudelte auf die Bahn zurück, Williams-Pilot George Russell sah sich einem abgerissenen Rad samt Aufhängungsteilen gegenüber, das seinen Wagen am eigenen rechten Vorderrad traf.
Der 22jährige Russell blickt so auf die Szene zurück: «Das Hirn von Rennfahrern ist merkwürdig. Wir haben die Angewohnheit, so etwas zu verdrängen, also habe ich kein Problem, am Freitag in den Wagen zu steigen. Das ist so ein Kämpfer-Ding.»
«Aber ich muss zugeben – es ist schon haarsträubend, ein Rad samt Aufhängungsteilen heranfliegen zu sehen. Gleichzeitig fühlte ich mich mit dem Halo recht sicher. Später ging mir durch den Kopf: ‚Wenn dieses Rad Streckenposten trifft oder, bei normalen Rennen, in einen Zuschauerraum fliegt, dann haben wir eine brandgefährliche Situation.’ Die FIA hat angekündigt, das alles zu untersuchen, und ich bin sicher, es werden relevante Schritte eingeleitet, damit das so nicht mehr passieren kann.»
Antonio Giovinazzi sagt über jene dramatischen Momente auf dem Circuit de Spa-Francorchamps: «Ich bin körperlich in Ordnung, kein Problem. Und ich war erleichtert zu sehen, dass es auch George gut geht. Belgien scheint ein wenig meine Unglücksbahn zu sein, da hatte ich schon 2019 einen Unfall. Natürlich habe ich mir im Detail angeschaut, wie mir der Wagen aus der Kontrolle entgleiten konnte, denn ich will aus meinen Fehlern lernen. Ich war am Angreifen, um an Vettel dran zu bleiben. Und dann ist es halt passiert, der Wagen brach schlagartig aus. Wenn du am Limit bist, dann passieren Fehler. Mir tat nur leid, dass ich mein Team im Stich gelassen habe.»
«Aber dann musst du so etwas auch abhaken können und nach vorne sehen. Von daher ist es gut, dass wir so kurz nach Belgien gleich wieder zum Fahren kommen.»
Was ist eigentlich mit dem Alfa Romeo-Chassis des Italieners? Wie schlimm waren die Schäden? Der 26jährige Ferrari-Nachwuchsfahrer erklärt: «Nein, so viel ich weiss, waren die Schäden alle reparabel, und ich werde mit diesem Wagen antreten.»
Belgien-GP 2020, Circuit de Spa-Francorchamps
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24:10,55 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +8,176 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +15,259
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,349
5. Esteban Ocon (F), Renault, +40,846
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +42,261
7. Lando Norris (GB), McLaren, +42,745
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +48,319
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +52,691
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +53,666
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:09,346 min
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1:10,178
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:11,821
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,609
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1:15,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1:17,869
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:25,762
Out
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Unfall
George Russell (GB), Williams, Unfall
Carlos Sainz (E), McLaren, Motorschaden, nicht gestartet
WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen
1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung