Lewis Hamilton: «Auch ich habe viele schwierige Tage»
Lewis Hamilton
Formel-1-Champion Lewis Hamilton konnte in seiner bisherigen GP-Karriere bereits 89 GP-Siege bejubeln, fünf davon alleine in diesem Jahr, dazu kommen sechs WM-Titel und die Aussicht auf die siebte Krone, mit der er mit dem grossen Rekord-Weltmeister Michael Schumacher gleichziehen kann. Sportlich läuft also alles nach Wunsch.
Doch wie sieht es mit dem Leben abseits der GP-Pisten aus? Der Mercedes-Star offenbart in den sozialen Medien, dass er zwei Seiten in sich vereine, und nur eine davon im Fernsehen zu sehen ist. Doch neben dem erfolgshungrigen, unnachgiebigen Rennfahrer, der keine Ängste, Unsicherheiten und Zweifel kennt, gibt es auch den privaten Lewis Hamilton, der bestrebt ist, innere Ruhe zu finden und sein Leben mit der Arbeit in Einklang zu bringen.
«Ich habe auch viele schwierige Tage, besonders in der Situation, in der wir uns derzeit befinden», erklärt Hamilton. «Man fühlt sich einsam, man vermisst seine Freunde und seine Familie, und bei aufeinanderfolgenden Rennwochen bedeutet es, dass nicht viel Zeit für etwas anderes als Arbeit bleibt. Deshalb bin ich dankbar für die, die mir am nächsten stehen und mir helfen, eine Balance zu halten, auch wenn es nur per SMS, Telefon oder FaceTime geschieht.»
Es sei nie verkehrt, um Hilfe zu bitten, wenn man sie braucht, oder über seine Gefühle zu reden, betont der Rennfahrer. «Wenn man seine verletzliche Seite zeigt, macht einen das nicht schwach», erklärt er. «Ich betrachte es vielmehr als Chance, stärker zu werden.»
In der Pressekonferenz am Donnerstag ergänzt der 35-Jährige: «Als WM-Teilnehmer ist es nicht das Erste, das dir in den Sinn kommt, über deine Gefühle zu sprechen und dich auszudrücken. Aber ich denke, es ist sehr wichtig, wichtiger als das, was hier passiert.» Dabei gehe es nicht nur um ihn selbst. «Jeder auf dieser Welt hat irgendwelche Probleme. Es geht darum, dass sich die Leute damit identifizieren können.»
Kaum einer könne nachvollziehen, wie sich ein Formel-1-Auto anfühle, ist sich Hamilton sicher. «Es ist schwierig, die Dinge zu erklären, die wir im Auto erleben. Im Fernsehen sieht man nur die Spitze des Eisbergs. Da geht hinter den Kulissen so viel mehr ab. Ich habe das zu vermitteln versucht, dass es in Ordnung ist, schwierige Tage zu erleben. Es sind auch jene Tage, die einen am stärksten reifen lassen.»
Die Coronakrise habe auch nicht nur schlechte Seiten, ist Hamilton bewusst. So hat sie sich etwa positiv auf seine Beziehung zu seinen Familienmitgliedern ausgewirkt, offenbart Hamilton. «Ich habe nun eine tiefere Beziehung zu meiner Mutter, meinem Vater, meinem Bruder und meiner Schwester, genauso wie zu den Leuten, mit denen ich arbeite. Es gibt also auch viele positive Seiten.»
Belgien-GP 2020, Circuit de Spa-Francorchamps
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24:10,55 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +8,176 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +15,259
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,349
5. Esteban Ocon (F), Renault, +40,846
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +42,261
7. Lando Norris (GB), McLaren, +42,745
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +48,319
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +52,691
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +53,666
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:09,346 min
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1:10,178
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:11,821
14. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,609
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1:15,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1:17,869
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:25,762
Out
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Unfall
George Russell (GB), Williams, Unfall
Carlos Sainz (E), McLaren, Motorschaden, nicht gestartet
WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen
1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0
* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung