MotoGP: So lief der erste Wintertest

Carlos Sainz (McLaren): «Das darf einfach nicht sein»

Von Mathias Brunner
Der kaputte McLaren von Carlos Sainz

Der kaputte McLaren von Carlos Sainz

​Merkwürdiger Unfall von Carlos Sainz in Sotschi: Bei einem Ausrutscher kurz nach dem Start und beim Zurückfahren auf die Bahn blieb der Spanier mit dem linken Vorderrad an einer Mauer hängen – Unfall, Aus.

Die Fans von Carlos Sainz trauten ihren Augen nicht: Kurz nach dem Start zum Grossen Preis von Russland rutschte der McLaren-Fahrer in Kurve 2 von der Bahn. An jener Stelle gilt die Vorschrift der Regelhüter: Wer die Piste verlässt, muss sich zwischen mehreren Styropor-Elementen wieder auf die Bahn einfädeln, ein Ausrutscher soll dadurch bestraft werden. Sainz, im Bestreben, möglichst schnell auf die Strecke zurückzukommen, blieb dann mit dem linken Vorderrad an einer Mauer hängen, der Wagen trudelte hilflos auf die Bahn und blieb dort liegen, Aus. Ein seltener Fehler des sonst so verlässlichen Sainz.

Der Madrilene erzählt: «Nach dem Start schossen wir zur zweiten Kurve. An der Innenseite lag ein Gegner (es war Lance Stroll, M.B.), und mir blieb nichts Anderes übrig, als geradeaus zu fahren. Zum Durchwedeln der Styropor-Elemente hatte ich einen ungünstigen Winkel, und ich unterschätzte meine Geschwindigkeit. Ich rutschte deshalb geradeaus und schlug an der Mauer das linke Vorderrad ab.»

«Die Fehleinschätzung geht auf meine Kappe, das war ein Fehler, der nicht wegzureden ist. Aber ich finde, die Kurve sollte in dieser Form nicht existieren. Sie macht keinen Spass, und sie erzeugt immer wieder brenzlige Situationen. Es ist eine Kurve, die schlecht entworfen ist, das darf einfach nicht sein. Ihr habt ja gesehen, wie viele Fahrer dort geradeaus gefahren sind.»

Einer von ihnen war Haas-Fahrer Romain Grosjean, der dabei die Elemente pulverisierte. Daniel Ricciardo erhielt eine Fünfsekundenstrafe, weil er die Elemente falsch umfahren hatte.

Der Unfall von Sainz bestrafte auch seinen McLaren-Stallgefährten Lando Norris. Der Engländer musste hart bremsen, um nicht mit dem Wagen von Sainz zusammenzustossen und fuhr über Trümmerteile.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl: «Der Fehler von Carlos hat das Rennen für beide Autos de facto beendet, denn Norris fiel auf den letzten Rang zurück. Wir haben Lando hereingeholt und versuchten unser Glück mit den harten Reifen. Aber diese Taktik ist nicht aufgegangen.» Norris landete nur auf Rang 15.

McLaren ist damit im zehnten WM-Lauf der Saison erstmals leer ausgegangen. Der Vorsprung der WM-Drittplatzierten auf Racing Point ist auf zwei Punkte zusammengeschmolzen.

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

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