Mercedes-Benz: Starkes Bekenntnis zur Formel 1
Mercedes will die Formel 1 und AMG enger verzahnen
Erst Ende September musste Mercedes-Teamchef Toto Wolff dementieren, wieder einmal: Nein, man werde nicht aus der Formel 1 aussteigen; nein, man verkaufe das Team nicht an Sponsor-Partner Ineos. «Die Leute schnappen hier ein Stückchen auf und da, und dann basteln sie daraus eine Geschichte. Daimler hat keinerlei Absicht, das Team aufzugeben, und Ineos hat kein Interesse daran, den Rennstall zu übernehmen und nach sich selber zu benennen. Darüber hinaus will ich meine Anteile nicht abgeben.» Der 48jährige Wiener hält 30 Prozent Anteile am Mercedes-Team.
Ein Formel-1-Ausstieg ist bei Mercedes nicht geplant, ganz im Gegenteil wird die Kooperation zwischen dem Rennstall und der Sportwagenmarke AMG intensiviert, wie bei einer Konferenz für Investoren und Analysten versichert wird. Die Zusammenarbeit zwischen dem Rennstall in Brackley (Chassis) und Brixworth (Motoren) wird vertieft, um den Verkauf der AMG-Flitzer anzukurbeln. Die Antriebsspezialisten von «High Performance Powertrains», kurz HPP, wie die Firmentochter in Brixworth heisst, wird sich punkto Elektroantriebs-Lösungen stärker bei AMG einbringen. Möglich wird dies durch ein stabiles Formel-1-Motorenreglement und Kostensenkungen, das ermöglicht mehr Ressourcen für AMG.
Letztlich würde der Rennsport so wieder dazu werden, was er jahrelang für die Autoindustrie war: ein Versuchslabor für bahnbrechende Entwicklungen. Mercedes formuliert das so: «AMG ist mit der Elektrifizierung des Portfolios ab 2021 für die nächste Stufe bereit. Die Verbindung der Sub-Marke mit der Formel 1 soll im kommenden Jahr intensiviert werden, um der Identität als High-Performance-Marke stärker Rechnung zu tragen.»
Prunkstück der Zusammenarbeit zwischen dem Formel-1-Rennstall und AMG ist der Supersportwagen Project ONE, ein technischer Leckerbissen von vorne bis hinten: Kohlefaser-Monocoque, 1,6-Liter-V6-Hybridmotor mit Einzelturbolader, so wie er auch im Rennauto von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas Dienst tut. Für die Strassenversion ist die Drehzahl verringert worden, der Ladedruck liegt bei 4 bar. Im Rennwagen laufen diese Motoren maximal 4.000 Kilometer, im Project ONE müssen sie 50.000 km verdauen.
Ein Unterschied zum Rennauto: Zwei weitere E-Motoren an der Vorderachse, die den Project ONE in der Summe und in Theorie kraftvoller machen als den Formel-1-Wagen und auch zum Allradler (was in der Formel 1 verboten ist). Bei Leistungsdaten verhält sich Mercedes-AMG so diskret wie bei der Kundenliste, die Rede ist von einer Maximalgeschwindigkeit von 350 km/h und vom Sprint in 2,5 Sekunden auf 100 und in 6 Sekunden auf 200.
Die Kraft wird über eine Achtgang-Automatik übertragen, an Pushrod-Aufhängungen sind 19-Zoll-Röder angebracht mit eigens von Michelin entwickelten Reifen. Verzögert wird der Wagen natürlich mit Kohlfaserbremsen.
Optisch glänzt der Silberpfeil mit einer aggressiven Front, LED-Leuchten, Airbox über dem Dach für den Motor, einem Diffusor am Heck sowie zweigeteilten Heckflügel.
Es gibt weltweit genug finanzstarke Autobegeisterte, so dass wir uns um den Absatz der 275 Modelle zu einem Stückpreis von knapp 2,3 Millionen Euro keine Sorgen machen müssen. Die ersten Fahrzeuge sollen 2021 ausgeliefert werden.
Russland-GP, Sotschi
1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen
1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0
Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0