Formel 1: FIA spricht Urteil

FIA-Weltrat: Reaktion auf Coronakrise, Kopierverbot

Von Mathias Brunner
Start zum Grand Prix von Spanien

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​Einige Änderungen im Formel-1-Reglement sind vom Motorsport-Weltrat abgenickt worden. Sie umschliessen Vorschriften in Sachen Kopieren und Erleichterungen bei der Vergabe der Superlizenz, wegen Corona.

Zum dritten Mal 2020 hat der so genannte Motorsportweltrat getagt, jenes Gremium des Automobilsport-Weltverbands, das Änderungen im Reglement durchwinkt. Dabei sind für die Formel 1 relevante Beschlüsse in folgenden Schwerpunkten beschlossen worden.

Concorde-Abkommen
Der Weltrat hat das neue Concorde-Abkommen abgenickt. Diese Formel-1-Verfassung ist ein Abkommen im Dreieck zwischen dem Automobil-Weltverband FIA (Féderation International de l’Automobile), den Rennställen und der Firma «Formula One Management» (FOM). Das Concorde-Abkommen umreisst die sportlichen, technischen und finanziellen Verbindungen dieses Dreiecks. Die geänderte Struktur mit einer gerechteren Preisgeldverteilung sowie einem neuen Reglement ab 2022 werde den Wettbewerb verbessern, so der Weltrat.

Neuer Formel-1-Chef
Der Rat dankte Formel-1-CEO Chase Carey für seine Arbeit, Ende 2020 wird der US-Amerikaner zum nicht-geschäftsführenden Vorsitzenden, seinen Posten übernimmt Stefano Domenicali, der frühere Rennchef von Ferrari und Geschäftsleiter von Lamborghini.

Superlizenz
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und einer in vielen Rennserien verkürzten Saison werden die Bedingungen zur Erlangung der Superlizenz erleichtert. Die Superlizenz ist der Führerschein eines Formel-1-Fahrers. Um diese Lizenz zu erlangen, muss ein Fahrer innerhalb von drei Jahren mindestens 40 Punkte sammeln. Punkte gibt es für gute Platzierungen in zahlreichen Rennserien. Der Weltrat betont, dass die Lizenz nun in Ausnahmefällen auch ohne diese 40 Punkte vergeben werden kann – falls der betreffende Pilot mindestens 30 Zähler besitzt und herausragende Fähigkeiten im Monoposto-Sport bewiesen hat.

Kopieren verboten
Der Weltrat bestätigt Änderungen im technischen Reglement, welche übermässige Nutzung des so genannten «reverse engineering» unterbindet, den Vorgang des Nachkonstruierens aus bestehenden, fertigen Systemen eines Produkts durch Untersuchung von Form, Struktur und Handelsweise eines Elements.

Konkret geht es um Racing Point, die Bremsbelüftungen verwenden, welche eine Kopie der Lösung am 2019er Mercedes sind. Mehrere Teams hatten Protest eingelegt, Racing Point wurde nach einer Untersuchung der FIA mit Punktabzug von 15 WM-Zählern sowie einer Geldbusse von 400.000 Euro bestraft. Einige Gegner gingen in Berufung, zogen den Rekurs aber zurück, nachdem die FIA Änderungen im Reglement zusicherten. Der 2020er Racing Point gilt insgesamt als Kopie des 2019er Mercedes.

Der Motorsport-Weltrat

Jean Todt (F), FIA-Präsident
Graham Stoker (GB), stellvertretender FIA-Präsident
José Abed (MEX), FIA-Vizepräsident
Mohammed Ben Sulayem (UAE), FIA-Vizepräsident
Carlos Garcia Remohi (RA), FIA-Vizepräsident
Angelo Sticchi Damiani (I), FIA-Vizepräsident
Surinder Thatthi (EAK), FIA-Vizepräsident
Hermann Tomczyk (D), FIA-Vizepräsident
Heping Wan (CN), FIA-Vizepräsident
Manuel Avino (E)
Garry Connelly (AUS)
François Cornelis (B)
Dennis Dean (USA)
Nicolas Deschaux (F)
Michel Ferry (MC)
Zrinko Gregurek (HR)
Victor Kiryanov (RU)
Hugo Mersan (PY)
Amina Mohamed (EAK)
Koichi Murata (J)
Gautam Singhani (IND)
Vincenzo Spano (YV)
Serkan Yazici (TK)
Michèle Mouton (F), Präsidentin Frauenkommission
Chase Carey (USA), Formel-1-CEO
Burkhard Göschel (D), Präsident Konstrukteurskommission
Oder Mattia Binotto (I), Repräsentant von Ferrari
Tom Kristensen (DK), Präsident der Fahrerkommission
Felipe Massa (BR), Präsident des Kartsportverbands

Russland-GP, Sotschi

1. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, 1:34:07,868 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +7,729 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,729
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +30,558
5. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +47,065
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1:02,186 min
7. Esteban Ocon (F), Renault, +1:08,006
8. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:08,740
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,669
10. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1:32,995
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
12. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Romain Grosjean (F), Haas, +1 Runde
18. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash

WM-Stand Fahrer nach 10 von 17 Rennen

1. Hamilton 205 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 128
4. Norris 65
5. Albon 64
6. Ricciardo 63
7. Leclerc 57
8. Stroll 57
9. Pérez 56
10. Gasly 45
11. Sainz 41
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 366
2. Red Bull Racing 192
3. McLaren 106
4. Racing Point 104
5. Renault 99
6. Ferrari 74
7. AlphaTauri 59
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0



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