Gemeines Gerücht um Hamilton: Toto Wolff fassungslos
Lewis Hamilton und Toto Wolff
Vielleicht ist Neid eben doch die aufrichtigste Form der Anerkennung. Lewis Hamilton hat auf dem Nürburgring den Rekord von Michael Schumacher eingestellt: 91 Grand-Prix-Siege. Natürlich kursiert in sozialen Netzwerken wieder das gemeine Gerücht, Hamilton habe das nur schaffen können, weil er eben im überlegenden Auto gesessen habe.
Natürlich ist der Mercedes meist das beste Auto im Feld. Aber dennoch hat diese Argumentation ein paar Logiklöcher, durch die ein Rennwagen-Transporter fahren könnte. Waren die Stallgefährten Nico Rosberg und Valtteri Bottas im identischen Auto vielleicht ebenso erfolgreich wie Hamilton? Und sass Michael Schumacher zur Glanzzeit von Ferrari etwa im zweitbesten Auto? War der McLaren von Ayrton Senna Ende der 80er Jahre vielleicht Mittelmass?
Toto Wolff kann über solche Posts nur fassungslos den Kopf schütteln. Der Wiener am Nürburgring: «Es war im Motorsport oft so, dass es die besten Fahrer geschafft haben, sich in die besten Autos zu bringen. Wir kennen auch den umgekehrten Fall – dass ein Pilot eben die falsche Entscheidung trifft und sich auf diese Weise die Chancen auf Siege vermasselt.»
«Bei Lewis war es so, dass er 2012 erkannt hat, was wir alles planten, und er glaubte an unser Projekt. Gewiss haben wir seit Beginn der Turbohybrid-Ära sehr konkurrenzfähige Autos gebaut. Aber du musst das als Fahrer auch umsetzen. Es muss eben beides stimmen. Wir hätten ohne ihn nicht all diese Siege eingefahren, und er hätte ohne unser Auto weniger oft gewonnen.»
«Aber ich lasse die Meinung nicht zu, dass er nur deshalb so regelmässig triumphiert, weil er es im besten Auto ja angeblich so leicht hat. Wer so etwas als Formel-1-Fahrer behauptet, der sollte sich mal Gedanken darüber machen, wieso nicht er in einem Mercedes sitzt.»
Toto Wolff vergleicht den Lewis Hamilton aus der Saison 2013 mit dem Lewis Hamilton anno 2020: «Er hat sich erheblich weiterentwickelt. Der heutige Hamilton hat mit dem Lewis von damals fast nichts mehr gemein. Er strebt ständig danach, sich zu verbessern – und das gilt für seine Darbietungen auf der Strecke wie für sein Privatleben. Diesen ständigen Lernprozess empfinde ich als überaus inspirierend.»
Eifel-GP, Nürburgring
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall
WM-Stand nach 11 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0