Mattia Binotto (Ferrari): «2021 ohne WM-Chance»
Charles Leclerc und Mattia Binotto
Ferrari liegt derzeit nur auf dem sechsten WM-Zwischenrang, bei dreizehn Rennen 2020 gab es lediglich zwei Podestplatzierungen zu begiessen (Charles Leclerc Zweiter in Österreich und Dritter in Silverstone). Sebastian Vettel ist auf dem ernüchternden 14. WM-Zwischenrang zu finden.
Mattia Binotto streut den Fans keinen Sand in die Augen. Der 51jährige Italiener sagt im Gespräch mit meinem Kollegen Carlo Vanzini von der italienischen Sky ohne Umweife: «Realistisch sind wir 2021 ohne WM-Chance. Wir wollen aber regelmässig aufs Siegerpodest, das muss das Saisonziel sein. 2022, mit den neuen Rennwagen, werden die Karten frisch gemischt, und wir hoffen, dann das richtige Blatt in Händen zu halten, um wieder zu gewinnen.»
Binotto glaubt nicht, dass sich die Situation von 2014 wiederholen wird: Zum Beginn der Turbohybrid-Ära hatte Mercedes-Benz ganz besonders in Bezug auf den 1,6-Liter-V6-Turbomotor mit Mehrfach-Energierückgewinnung die Hausaufgaben derart blendend gemacht, dass sie jahrelang von diesem Vorsprung zehrten.
Mattia Binotto: «Die Regeln für 2022 sind erheblich einschränkender, es gibt kaum eine Möglichkeit, mit etwas überaus Ungewöhnlichem aufzukreuzen. Die Vorgaben der Formel 1 und des Autoverbands FIA sind richtig – die Fahrer sollen besser kämpfen können mit Autos, die aerodynamisch weniger sensibel sind. Diese Änderungen werden einen guten Sport besser machen.»
Hand aufs Herz: Sagt sich Mattia Binotto in dieser Krise nicht manchmal: «Wieso tue ich mir das an?» Der in Lausanne geborene Italiener erwidert: «Ich habe immer davon geträumt, für Ferrari zu arbeiten. Gewiss, ich spüre die Verantwortung, aber ich sehe mich als Teil einer Familie, und ich bin glücklich, meinen Teil beitragen zu können. Nicht aufzugeben ist etwas, das mich stimuliert. In einer solchen Situation wäre es leicht, internen Spannungen zu erliegen, aber wir rücken vielmehr dichter zusammen. Das zeugt von einem starken Fundament.»
«Am schwierigsten finde ich zu filtern, was von aussen an uns herankommt. Beurteilungen und externer Druck sind manchmal nicht leicht zu managen. Die Familie hilft mir dabei, mit dieser Belastung umzugehen.»
Dass Ferrari Kritik einstecken muss, damit hat Binotto kein Problem: «Es ist in Ordnung zu sagen, was man denkt. Wir sind Ferrari, und wir wissen – der Druck auf unser Team ist nun mal anders. Wir müssen einen Haufen Energie darin investieren, mit dieser Bürde umzugehen.»
Emilia Romagna-GP, Imola
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:28:32,430 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +5,783 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,320
4. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +15,141
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +19,111
6. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +19,652
7. Carlos Sainz (E), McLaren, +20,230
8. Lando Norris (GB), McLaren, +21,131
9. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +22,224
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +26,398
11. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +27,135
12. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +28,453
13. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +29,163
14. Romain Grosjean (F), Haas, +32,935
15. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +57,284
Out
George Russell (GB), Williams, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Reifenschaden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Esteban Ocon (F), Renault, Getriebe
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Wasserleck
WM-Stand nach 13 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 282 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 162
4. Ricciardo 95
5. Leclerc 85
6. Pérez 82
7. Norris 69
8. Sainz 65
9. Albon 64
10. Gasly 63
11. Stroll 57
12. Ocon 40
13. Kvyat 26
14. Vettel 18
15. Nico Hülkenberg (D) 10
17. Räikkönen 4
16. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 479
2. Red Bull Racing 226
3. Renault 135
4. McLaren 134
5. Racing Point 134
6. Ferrari 103
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0