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Türkei-GP: Lewis Hamilton siegt und holt 7. WM-Titel!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton sicherte sich den Sieg und den Titel

Lewis Hamilton sicherte sich den Sieg und den Titel

Das Rennen auf dem Istanbul Park Circuit bot den Zuschauern alles, was das Herz begehrt. Den Sieg holte Lewis Hamilton und sicherte sich damit die 7. WM-Krone. Sebastian Vettel landete als Dritter auf dem Podest.

Das Wetter hatte schon den Qualifying-Samstag in Istanbul bestimmt, und auch am Sonntagmorgen beherrschte der Regen, der die ohnehin schon glatte Piste noch rutschiger machte, die Gespräche. Bereits auf dem Weg zur Startaufstellung flog Antonio Giovinazzi ab, George Russell erwischte es am Eingang der Boxengasse. 

Giovinazzi, der sich den zehnten Startplatz gesichert hatte, schaffte es noch rechtzeitig auf die Startaufstellung, wo an der Front seines Alfa Romeos gearbeitet wurde. An Russells Williams wurde in der Box Hand angelegt. Wie sein Teamkollege Nicholas Latifi und Pierre Gasly musste er das viertletzte Rennen der Saison aus der Boxengasse in Angriff nehmen.

An der Spitze der Startaufstellung hatte sich Polesetter Lance Stroll neben Max Verstappen in der ersten Startreihe aufgestellt, Sergio Pérez, Alex Albon, Daniel Ricciardo, Lewis Hamilton, Esteban Ocon, Kimi Räikkönen, Valtteri Bottas und Giovinazzi komplettierten die Top-10-Startplätze, auf den weiteren Positionen folgten Sebastian Vettel, Charles Leclerc, Kevin Magnussen, Lando Norris, Carlos Sainz, Daniil Kvyat und Romain Grosjean.

Bis auf die beiden Williams-Piloten wählten alle Fahrer die Regenreifen für den Start, Latifi und Russell fuhren auf den Intermediates los. Verstappen erwischte einen schlechten Start und fiel auf den fünften Platzzurück, während Vettel nach vorne schoss und in der ersten Runde auf Position 3 unterwegs war. Hamilton verbremste sich in der neunten Kurve und fiel hinter Vettel und Verstappen zurück.

Frühes Aus von Antonio Giovinazzi

Für Ocon und Bottas gab es den ersten Dämpfer bereits in der ersten Kurve, beide drehten sich von der Piste und fielen weit zurück. Der Finne, der als Einziger den Titelgewinn von Hamilton noch verhindern kann, drehte sich auf der ersten Rennrunde gleich noch einmal. Der Franzose steuerte daraufhin die Box an, weil sein linker Hinterreifen beim Startgetümmel in Mitleidenschaft gezogen wurde, und war danach das Schlusslicht. In der zweiten Runde führte Stroll das Feld vor Pérez, Vettel, Verstappen, Albon, Hamilton, Ricciardo, Räikkönen, Sainz und Magnussen an.

Nach vier Runden war Stroll bereits sechs Sekunden vor seinem Teamkollegen unterwegs, Vettel folgte mit 15 Sekunden Rückstand auf den Leader auf Position 3, Verstappen, der nach seinem schwachen Start noch mehr Mühe bekundete, hatte den Rückstand auf den Ferrari bereits wieder auf knapp eine Sekunde verkürzt.

Stroll berichtete am Boxenfunk, dass sich die Streckenbedingungen stetig verbesserten, während die Rennleitung ankündigte, das Startchaos nicht weiter zu untersuchen. Leclerc war der Nächste, der an die Box abbog, in Runde 7 war er auf den Intermediates auf Position 19 liegend wieder auf der Piste. Einen Umlauf später tat es ihm Bottas gleich, und reihte sich hinter dem Monegassen ein.

Die starken Zeiten von Leclerc überzeugten viele Gegner, auch auf die Intermediates zu wechseln, Sebastian Vettel besuchte die Box in Runde 9 und fiel dadurch hinter Sainz auf Position 7 zurück. Eine Runde später bog auch Leader Stroll an die Box ab, womit Verstappen die Führung übernahm. Nach der elften Runde wechselte auch Verstappen, womit Albon, der noch keinen Stopp absolviert hatte, das Feld anführte. Verstappens Stopp dauerte ganze vier Sekunden, weil an der rechten vorderen Bremsbelüftung noch gefummelt wurde, dennoch kam der Niederländer vor Vettel als Vierter wieder auf die Strecke.

Als auch Albon an die Box abbog, war Stroll wieder der Leader, hinter ihm waren Pérez, Verstappen, Vettel, Hamilton, Albon, Ricciardo, Sainz, Magnussen und Leclerc unterwegs. Letzterer überholte den Haas-Piloten, als die gelben Flaggen gezeigt wurden. Grund dafür war Giovinazzi, der seinen Renner in der 13. Runde in der neunten Kurve am Streckenrand abstellen musste. Die Rennleitung bremste das Feld mittels virtuellem Safety-Car ein.

Dreher von Max Verstappen

Stroll führte das Feld vor Pérez, Verstappen, Vettel, Hamilton, Albon, Ricciardo, Sainz, Leclerc, Magnussen, Russell, Bottas, Räikkönen, Norris, Gasly, Kvyat, Grosjean, Ocon und Latifi an, als die GP-Stars wieder Gas geben durften. Vettel geriet gleich von Hamilton unter Druck, doch der Deutsche konnte sich vorerst auf Position 4 halten – auch weil der WM-Leader bei einem Angriff in Kurve 12 die Räder blockierte und dadurch hinter Albon zurückfiel.

Der Red Bull Racing-Pilot arbeitete sich schnell am Ferrari vorbei und war damit wieder auf Position 4 hinter seinem Teamkollegen Verstappen unterwegs. Bottas legte weiter hinten im Feld einen Dreher hin, konnte aber gleich weiterfahren. Verstappen sass Pérez im Nacken, während Leader Stroll schon wieder ein Polster von acht Sekunden herausgefahren hatte.

In Runde 19 drehte sich Verstappen nach der elften Kurve und steuerte daraufhin die Box an, weil er sich die Reifen dabei ruiniert hatte. Damit fiel er auf Position 8 zurück. Für den Niederländer kam es noch schlimmer, denn weil er die weisse Linie am Ausgang der Boxengasse überfuhr, drohte ihm eine Strafe. Die Rennleitung entschied, die Szene nach dem Zieleinlauf zu untersuchen.

Auch für Bottas lief das Rennen nicht wie gewünscht, er drehte sich erneut und war danach auf Position 17 unterwegs. Verstappen hatte seine liebe Mühe, in Kurve 14 auf der Piste zu bleiben, und kam deshalb vorerst nicht an Sainz vorbei. In Runde 29 berichtete Albon auf Position 3, dass seine Vorderreifen abgefahren waren, doch der Londoner musste sich gedulden, weil die Streckenbedingungen noch keinen Wechsel auf Slicks zuliess. Leader Stroll und Hamilton, der auf Titelkurs lag, quälten dieselben Probleme.

Kurz nach Halbzeit bog Charles Leclerc an die Box ab, um sich neue Intermediates zu holen. Auf dem Weg dazu verlor der Monegasse fast die Kontrolle über seinen Renner. Danach drehte er die bis dato schnellste Rennrunde. Auch Ricciardo holte sich frische Inters ab, und Vettel folgte in Runde 33 dem Beispiel seines Teamkollegen. Mit 5,4 sec musste er sich ungewöhnlich lange gedulden, bis er wieder weiterfahren durfte, weil der rechte Hinterreifen klemmte. Trotzdem kam er auf Position 6 wieder auf die Piste, weil auch Sainz zum Reifenwechsel die Strecke verliess.

Lewis Hamilton übernimmt die Führung

Albon musste in Runde 34 an die Box, nachdem er sich ausgangs der vierten Kurve gedreht hatte. Damit rückte Vettel auf Position 5 vor. Hamilton, der durch die Reifenwechsel der Gegner bis auf die dritte Position vorgerückt war, bat über Boxenfunk, auf der Strecke bleiben zu dürfen. Magnussen bog zum Reifenwechsel ab und hielt danach ausgangs der Boxengasse an, damit fiel er weit zurück.

Leader Stroll holte sich in der 36. Runde frische Intermediates und fiel dadurch auf Position 4 hinter Pérez, Hamilton und Verstappen zurück. Der WM-Leader wagte zwei Umläufe später einen Angriff auf den vor ihm fahrenden Mexikaner und übernahm damit die Führung. In der Folge gab es einige kurze Gelbphasen wegen Drehern und Ausritten, Stroll fiel in der Folge immer weiter zurück und in Runde 41 überholte Leclerc seinen Teamkollegen, von dem er die vierte Position übernahm.

Zwei Umläufe später überrundete Hamilton seinen Teamkollegen, während Latifi seinen Renner in der Box abstellte. Dies tat der Kanadier nachdem er mit Grosjean zusammengeraten war, was die Aufmerksamkeit der Regelhüter auf sich zog. Verstappen stoppte in Runde 43, nachdem er von Leclerc überholt worden war. Damit lautete die Top-10-Reihenfolge: Hamilton vor Pérez, Leclerc, Vettel, Albon, Sainz, Verstappen, Stroll, Ricciardo und Norris.

Sorgenfalten bereiteten den Fahrern und Ingenieuren auch die dunklen Regenwolken, die sich über dem Istanbul Park zusammengezogen hatten. Doch Hamilton liess sich davon nicht beirren und baute seine Führung auf Pérez stetig aus. Verstappen, der auf Position 7 unterwegs war, funkte in Runde 47: «Ich bin nun bereit für die Slicks.»

Acht Runden vor dem Fallen der Zielflagge gab es in den Kurven 8 und 9 die ersten Regentropfen, noch hatte kein Fahrer auf die Slicks gewechselt. Trotzdem gab es in der Folge mehrere Dreher zu sehen, auch von Verstappen und Räikkönen, die danach unverrichteter Dinge weiterfahren konnten. Für Grosjean war das Rennen hingegen wenige Runden vor dem Ende gelaufen.

Vettel wurde am Boxenfunk mitgeteilt, dass für die letzte Rennrunde starker Regen vorausgesagt wurde. Der Deutsche blieb cool und sicherte sich auf den letzten Metern den dritten Platz vor seinem Teamkollegen, der beim Angriff auf Pérez patzte. Hamilton siegte und sicherte sich damit den siebten WM-Titel, womit er den Rekord von Michael Schumacher erreichte.

Türkei-GP, Istanbul

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde

Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt

WM-Stand nach 14 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74?
9. Albon 70?
10. Gasly 63
11. Stroll 59?
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26?
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4?
18. Grosjean 2?
19. Magnussen 1
20. Latifi 0?
21. Russell 0?

Marken?
1. Mercedes 504?
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149?
5. Renault 136
6. Ferrari 130?
7. AlphaTauri 89?
8. Alfa Romeo 8?
9. Haas 3?
10. Williams 0

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