Sebastian Vettel: «Wenn ich dick bin und ohne Haare»
Sebastian Vettel 2013 in Brasilien
24. November 2013: Vor exakt sieben Jahren schaffte Sebastian Vettel mit Red Bull Racing etwas Einmaliges in der Formel 1. Er gewann den neunten Grand Prix in Folge in der gleichen Saison, das hatte noch nie jemand erreicht. Nach der Sommerpause waren Vettel und RBR unantastbar – von Spa-Francorchamps bis Interlagos hiess der Sieger jedes Mal Sebastian Vettel. Brasilien 2013 war zudem der 13. Saisonsieg von Vettel, ein Rekord, den er sich mit Michael Schumacher teilt (2004), bis heute.
Lewis Hamilton kann in der Corona-verkürzten Saison diese 13 Saisonsiege noch erreichen, dazu müsste der Engländer die ausstehenden drei Rennen in Arabien (zwei Mal Bahrain, ein Mal Abu Dhabi) alle gewinnen. Das ist nicht unmöglich.
Hamilton wäre dann als Seriensieger die Nummer 2 – sieben Mal in Folge haben auch Alberto Ascari, Michael Schumacher und Nico Rosberg gewonnen, allerdings verteilt sich das bei Ascari (1952/1953) und Rosberg (2015/2016) auf zwei Saisons. Schumi triumphierte 2004 vom Nürburgring bis zum Hungaroring.
Sebastian Vettel sagte 2013 nach seinem Rekordsieg: «Das ist heute eine andere Art Rekord. In den 50er Jahren waren die Rennen viel länger, und die Rennwagen gingen oft kaputt. Der Rekord von Alberto Ascari ist immer noch etwas ganz Besonderes. Im Grunde ist es nur eine Zahl, aber irgendwann, wenn ich dick bin und kaum noch Haare habe, wird es schön sein, darauf zurück zu blicken.»
Gewisse Statistiker führen Ascari ebenfalls mit neun Grand Prix-Siegen in Folge. Grund: In den 50er Jahren gehörte das Indy 500 zur Formel-1-WM, aber wurde nicht als Grosser Preis der USA ausgetragen. Nur wenige GP-Piloten versuchten im Bundesstaat Indiana ihr Glück. Ascari gewann sechs Mal in Folge 1952, dann auch beim Saisonauftakt 1953, doch dann folgte die Lücke mit dem Indy 500. Der dickliche Italiener siegte danach auch in den Niederlanden und in Belgien.
Wie überlegen Vettel 2013 wirklich war, zeigen diese Rechnungen: In der ersten Saisonhälfte 2013 gewann der RBR-Pilot vier von zehn Rennen, nach Lewis Hamiltons Sieg in Ungarn (seinem ersten für Mercedes) hiess der Sieger jedoch nur noch Sebastian Vettel. Die WM-Punkte aus den letzten elf Rennen der Saison (zehn Siege und ein dritter Rang) hätten für die erfolgreiche Titelverteidigung gereicht! Vettel sammelte nach der Sommerpause 265 Punkte, der WM-Zweite Fernando Alonso mit Ferrari insgesamt 242.
Türkei-GP, Istanbul
1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:42:19,313 h
2. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +31,633 sec
3. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +31,960
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +33,858
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +34,363
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +44,873
7. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +46,484
8. Lando Norris (GB), McLaren, +1:01,259 min
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:12,353
10. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:35,460
11. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
14. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
Out
Kevin Magnussen (DK), Haas, Aufgabe
Romain Grosjean (F), Haas, Schäden nach Kollision mit Latifi
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Schäden nach Kollision mit Grosjean
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Getriebedefekt
WM-Stand nach 14 von 17 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 307 Punkte
2. Bottas 197
3. Verstappen 170
4. Pérez 100
5. Leclerc 97
6. Ricciardo 96
7. Sainz 75
8. Norris 74
9. Albon 70
10. Gasly 63
11. Stroll 59
12. Ocon 40
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0
Marken
1. Mercedes 504
2. Red Bull Racing 240
3. Racing Point 154
4. McLaren 149
5. Renault 136
6. Ferrari 130
7. AlphaTauri 89
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0