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Lewis Hamilton wie Ayrton Senna: Es geht um Grösseres

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton 2017

Lewis Hamilton 2017

​Formel-1-Champion Lewis Hamilton (Mercedes) vergleicht sich mit dem unvergessenen Brasilianer Ayrton Senna: «Ayrton war auch alleine in einem System, das nicht immer freundlich zu ihm war.»

Besonders während der Saison 2020 ist klargeworden: Lewis Hamilton definiert sein Vermächtnis nicht mehr über Siege und WM-Titel. Sein Appell zu mehr Umweltbewusstsein war in den vergangenen Jahren wie ein Hilfeschrei. 2020 ist eine weitere, kraftvollere Ebene hinzugekommen – der Kampf für mehr Gleichheit und gegen Rassismus.

Es war Lewis Hamilton, der Mercedes davon überzeugen konnte, als starke Aussage die Silberpfeile schwarz zu lackieren. Wer anders als Lewis Hamilton würde ein T-Shirt tragen mit der Aufschrift: «Verhaftet die Polizisten, die Breonna Taylor getötet haben»? Wer anders als Lewis Hamilton würde aus eigener Tasche finanziert eine Kommission gründen, mit dem Ziel, mehr junge Menschen aus Minderheiten im Rennsport unterzubringen?

Lewis Hamilton sagt: «Ich folge meinem Herzen und mache, was ich für das Richtige halte. Und ich werde mich dabei von niemandem aufhalten lassen. Einige Leute finden: ‚Politik hat keinen Platz im Sport.’ Aber unterm Strich geht es gar nicht um Politik, es geht um Menschenrechte. Meiner Meinung nach sollten wir da mehr tun. Wir haben diese fabelhafte, riesige Gruppe von Menschen, welche die Formel 1 verfolgen, Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft und Kultur. Wir sollten ihnen mehr positive Nachrichten übermitteln, ganz besonders punkto Gleichheit.»

«Vorkommnisse auf der Welt haben schmerzliche Erinnerungen an meine Kindheit geweckt. Ich bin sicher, dass viele, die Rassismus oder irgendeine Art von Diskriminierung erlebt haben, damit zu kämpfen hatten. Ich habe früher wenig über persönliche Erfahrungen gesprochen, weil mir beigebracht wurde, sie für mich zu behalten, keine Schwäche zu zeigen, Widersacher auf der Strecke zu bekämpfen. Aber abseits der Piste wurde ich schikaniert und geschlagen. Und der einzige Weg, dies zu bekämpfen, war zu lernen, mich zu verteidigen, also ging ich zum Karatekurs. Die negativen psychologischen Auswirkungen sind nicht messbar.»

Hamilton erkennt sich in vielen Belangen noch immer als Einzekämpfer. In einem Interview mit der Zeitschrift Sportweek der Gazzetta dello Sport vergleicht sich Hamilton nun mit mit unvergessenen brasilianischen Champion Ayrton Senna: «Auch er war alleine in einem System, das nicht immer freundlich zu ihm war. So ist es mir in meiner Karriere auch ergangen.»

Der schwarze Mercedes, der Kniefall vor dem Grand Prix, das alles geht auf Hamilton zurück. Lewis sagt: «Mich auf diese Dinge zu konzentrieren, das hat mir mehr Kraft geschenkt, ein zusätzlicher Antrieb, wenn ich zur Rennstrecke gekommen bin. Es geht nicht länger einfach nur ums Gewinnen – es geht um etwas Grösseres.»

Provisorischer Formel-1-Kalender 2021

Präsentationen
15. Februar: McLaren (Woking)
18. Februar: AlphaTauri (Internet)
22. Februar: Alfa Romeo in Warschau

Wintertests
12.–14. März in Sakhir, Bahrain

Saison
28. März: Sakhir, Bahrain
18. April: Imola, Italien
02. Mai: Termin offen (ev. Portimão, Portugal)
09. Mai: Barcelona, Spanien
23. Mai: Monte Carlo, Monaco
06. Juni: Baku, Aserbaidschan
13. Juni: Montreal, Kanada
27. Juni: Le Castellet, Frankreich
04. Juli: Spielberg, Österreich
18. Juli: Silverstone, Grossbritannien
01. August: Budapest, Ungarn
29. August: Spa, Belgien
05. September: Zandvoort, Niederlande
12. September: Monza, Italien
26. September: Sotschi, Russland
03. Oktober: Singapur, Singapur
10. Oktober: Suzuka, Japan
24. Oktober: Austin, USA
31. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
07. November: São Paulo, Brasilien
21. November: Melbourne, Australien
05. Dezember: Dschidda, Saudi-Arabien
12. Dezember: Yas Marina, Abu Dhabi

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