Sergio Pérez in Bahrain: Stromlos, nicht hilflos
Sergio Pérez überholt Sebastian Vettel
Millionen mexikanischer Fans hatten diesem Moment entgegengefiebert: Sergio Pérez, ihr «Checo», ging in Bahrain zum ersten Rennen mit Red Bull Racing an den Start, mit einer exzellenten Chance auf einen Podestplatz. Und dann das – der Wagen des WM-Vierten von 2020 rollte in der Formationsrunde antriebslos aus. Alles vorbei, noch ehe das Rennen überhaupt begonnen hat? Von wegen! Pérez brachte den Wagen wieder zum Laufen, nahm den Grand Prix aus der Boxengasse auf und kämpfte sich auf Rang 5 nach vorne.
Aber was war an Bord des Renners von Pérez eigentlich passiert? Und wie konnte sich der clevere Sergio aus dieser Notlage befreien? Red Bull Racing-Chefingenieur Paul Monaghan weiss es.
Der Engländer erzählt: «Vor dem Rennen gab es ein elektrisches Problem, das konnten wir beheben. Auf den Runden aus der Box Richtung Startaufstellung lief alles reibungslos, es gab keine Anzeichen für einen Defekt. Während der Formationsrunde hingegen traten Schwierigkeiten auf. Der Wagen verlor dann urplötzlich die elektrische Energie, alles fiel aus, Lenkrad und Auto tot, kein Sprechfunk.»
«Checo hatte die Geistesgegenwart, den alten Computertrick anzuwenden: Wenn dich dein Gerät im Stich lässt, dann schalt es ab und fahre es neu hoch. Genau das hat er getan. Auf einmal liess sich das Lenkrad wieder bedienen, Sergio warf den Motor an und kam zurück, startete danach wie im Reglement vorgeschrieben aus der Boxengasse. Wie es bei solchen Anomalien vorkommt, lief der Wagen in der Folge ein ganzes Rennen lang klaglos, was rückblickend wirklich erstaunlich ist.»
«Die Art und Weise, wie Pérez mit der Situation umgegangen ist, war wirklich eindrucksvoll. Er reagierte besonnen, nicht frustriert, er verlor weder Kopf noch Motivation. Statt in Hilflosigkeit zu verfallen, ging er mit gesundem Menschenverstand vor. Und er liess sich von der ganzen Sache nicht beirren, wie seine tolle Aufholjagd zeigt. Wir sind wirklich froh, hat er so cool reagiert, denn wie gesagt – der Funk war tot, wir konnten ihm keine Anweisungen geben. Das hat er alles selber gemacht.»
«Nun werden wir herausfinden, wie es zum elektrischen Defekt kommen konnte. Ich bin sicher, wir werden die Ursache finden. Und dann hat Checo in Imola hoffentlich ein etwas ruhigeres Rennen.»
Bahrain-GP in Sakhir
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)