Haas: Mick Schumacher solide, Nikita Mazepin peinlich
Haas-Teamchef Günther Steiner hatte seinen beiden Grand-Prix-Novizen den Auftrag mit auf den Weg gegeben: «Sie sollen möglichst viel lernen, und am meisten lernst du, wenn du die komplette GP-Distanz zurücklegst. Sie sollen also einfach ins Ziel kommen.»
Mick Schumacher tat genau dies. Von allen Piloten, welche die karierte Flagge zu sehen erhielten, war er der Letzte (16.), aber er hat umgesetzt, was von ihm erwartet worden war. Mick resümierte später: «Ich würde sagen, ich bin mit meiner Leistung zu 90 Prozent zufrieden. Die restlichen zehn ärgern mich, weil ich beim Restart einen Fehler gemacht habe und mich drehte. Zum Glück blieb der Wagen heil. Danach konnte ich meinen Erfahrungsschatz erweitern.»
«Ich konnte auf den beiden Reifenmischungen viel lernen. Nur schade, dass ich selten mit den Anderen mithalten konnte. Dafür konnte ich reichlich trainieren, wie man sich bei blauer Flagge zu verhalten hat. Einmal habe ich Nicholas Latifi im Williams eingeholt und konnte spüren, wie sich mein Wagen dahinter verhält und was sich verändert, wenn ich den Heckflügel flach stelle. Ich kann also viel aus diesem Rennen mitnehmen und das hoffentlich im kommenden Grand Prix umsetzen.»
Nikita Mazepin schied hingegen schon in Runde 1 aus. Wir müssen bis ins Jahr 2002 zurückblättern, um einen vergleichbar jämmerlichen Karrierebeginn in der Königsklasse zu finden. Vor 19 Jahren kamen Felipe Massa und Allan McNish in Melbourne nicht über die erste Kurve hinaus. Feiner Unterschied: Der Brasilianer und der Schotte wurden in ein Gedrängel nach dem Start verwickelt, der Moskauer Mazepin hingegen drehte sich ohne Not.
Haas-Teamchef Günther Steiner: «Unsere Erfolgsquote bei diesem Rennen liegt bei 50 Prozent. Mick hat einen sehr guten Job gemacht. Er hat viel gelernt, das Team hat viel gelernt, da ist unsere Strategie aufgegangen.»
Der Südtiroler weiter: «Jeder hat gesehen, was bei Mazepin passiert ist, und natürlich ist er ziemlich zerknirscht. Wir haken das unter Lernprozess ab. Ich habe zu ihm gesagt – einfach Kopf hoch und das nächste Mal besser machen! Er hat’s übertrieben, und ich bin sicher, er lernt daraus etwas.»
Sportwagen-Weltmeister und Sky-GP-Experte Martin Brundle kühl: «Es macht keinen Sinn, in der ersten Runde von der Bahn zu segeln, wenn du im schlechtesten Auto der Formel 1 sitzt.»
Bahrain-GP in Sakhir
01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:32:03,897 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +0,745 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +37,383
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +46,466
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +52,047
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +59,090
07. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:06,004 min
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:07,100
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:25,692
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:26,713
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1:28,864
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda (Fahrzeug nach Kollision beschädigt)
Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes (Turbolader)
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault (Bremsen)
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari (Unfall)