Ricciardo: Wollten die Karriere des anderen beenden
Daniel Ricciardo und Max Verstappen zu Red-Bull-Zeiten
Daniel Ricciardo wehrte sich stets, als es hieß, er sei vor Max Verstappen geflüchtet. Er sei wegen des Niederländers von Red Bull Racing zu Renault gewechselt. Ein Wechsel, den nicht viele nachvollziehen konnten.
Der aber, laut Ricciardo, nichts mit seinem Ex-Teamkollegen zu tun hatte. Immerhin ist die sportliche Bilanz des Australiers gegen den Youngster mit 4:5 Siegen und 15:17 Podiumsplätzen in den rund zweieinhalb Jahren fast ausgeglichen.
Auch der angebliche Status als Nummer eins innerhalb des Rennstalls war offiziell nicht der Grund, sondern ein sportlicher Neuanfang, wie Ricciardo betonte. Inzwischen ist Ricciardo bei McLaren.
Und die beiden einstigen Rivalen sind jetzt Freunde, wie er bei Square Mile verriet. «Ich denke, es ist jetzt für mich und Max aus zwei Gründen einfacher, Freunde zu sein. Zum einen stehen wir nicht im direkten Wettbewerb - wir versuchen also nicht, die Karriere des anderen zu beenden!»
Und der zweite Punkt: «Ich habe mit ihm als Teamkollegen Rennen gewonnen und Pole Positions geholt, weshalb ich denke, dass er immer wusste, dass ich schnell war und mich respektierte.»
Hinzu kommen Ricciardos Nachfolger Pierre Gasly und Alex Albon, die es mit Verstappen nie wirklich aufnehmen konnten. «Ich denke, das hat seinen Respekt für mich wahrscheinlich noch mehr erhöht», sagte Ricciardo und gewährt einen Einblick in die Psychologie zwischen Teamkollegen: «Wir haben uns nie gehasst, wir wollten nur die Karriere des anderen beenden! So einfach ist das.»
Ricciardo weiter:«Ich glaube ehrlich, dass Red Bull wusste, was sie an mir und Max hatten. Sie wussten, dass wir Spitzenpiloten waren - und ja, vielleicht hatten sie ein wenig damit gerechnet, damit zu kämpfen, den Platz nach mir zu besetzen.
«Ich würde sagen, dass diejenigen außerhalb des Teams vielleicht unterschätzt haben, was Max und ich gemacht haben, um uns gegenseitig auf dieses Niveau zu bringen», fügte Ricciardo hinzu: «Und ja, offensichtlich konnten Pierre oder Alex das nicht toppen. Oder zumindest nicht schnell genug.»