Stuck: Habe vor Schumacher die größte Hochachtung
Mick Schumacher
Mick Schumacher beweist seit Jahren, dass er mit Druck umgehen kann. Zunächst auf den kleineren Bühnen wie Formel 4 oder Formel 3, dann auch im Rahmen der Formel 2, als er auf dem Sprung in die Motorsport-Königsklasse war.
Der 22-Jährige konnte die riesige Erwartungshaltung, auch dank seines Umfelds um Managerin Sabine Kehm, für sich stets so ausblenden, dass sie ihn nicht erdrückte.
Auch mit den ständigen Vergleichen mit seinem Vater kann Mick gut umgehen, das Schicksal des Rekord-Weltmeisters Michael kommt als persönliches Drama ja noch oben drauf.
Doch Mick ist seit Jahren so fokussiert, dass er seinen Weg in die Formel 1 gegangen ist und damit auch Motorsport-Legenden tief beeindruckt.
«Ich habe vor Mick die größte Hochachtung, wie er mit seinem Leben umgeht», sagte Hans-Joachim Stuck im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das beeindruckt mich am meisten. Denn ich habe auch sehr an meinem Vater gehangen. Wenn es ihm schlecht ging, ging es mit auch schlecht, dann habe ich mich auch schwergetan, Leistung zu bringen. Was Mick leistet mit dem Druck von außen und der Geschichte um seinen Vater - das kann man sich nur vorstellen, wenn man es selbst erlebt hat. Und wie er damit umgeht – da kann man nur den Hut vor ziehen», so Stuck.
Schumacher absolviert im sportlich unterlegenen Haas ein Lehrjahr, konnte in den beiden Rennen in Bahrain und Imola seinen wichtigsten Gegner, Teamkollege Nikita Mazepin, hinter sich lassen. Doch natürlich zahlt Schumacher auch Lehrgeld, wie bei seinem Crash hinter dem Safety Car.
«Er hat bisher alles, was er angefasst hat, gut umgesetzt. Dass er sich hinter dem Safety Car dreht, kommt schon mal vor. Den Mazepin hat er im Griff, und das ist wichtig», sagte Stuck.
Der 70-Jährige glaubt übrigens, dass Mick 2021 trotz seines schwachen Haas-Renners einen raushauen wird. «Ich bin mir sicher, und da wette ich drauf, dass er in diesem Jahr noch von sich reden machen wird, einen super Showdown hinlegen wird. Da wird ein Rennen kommen, wo er plötzlich mal vorne dabei ist, auf Platz drei, vier, fünf oder sechs, da wird was kommen. Aber generell muss man ihm zwei Saisons geben», sagte Stuck.
Und mittelfristig? Stuck: «Er wird jetzt die Formel 1 und die ganzen Strecken näher kennenlernen. Und wenn er mal in einem gescheiten Auto sitzt, traue ich ihm alles zu. Dann ist er bei der Musik vorne dabei, da wette ich alles drauf, was ich habe. Denn der hat das im Blut.»