Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Toto Wolff zum Funk an Valtteri Bottas: Klappe halten

Von Mathias Brunner
Valtteri Bottas und Toto Wolff

Valtteri Bottas und Toto Wolff

​Es kommt vor, wenn auch selten: Mercedes-Teamchef Toto Wolff meldet sich am Funk bei Valtteri Bottas mit aufmunternden Worten. Später meint der Wiener: «Vielleicht sollte ich künftig die Klappe halten.»

Runde 45 im Grossen Preis von Portugal: Mercedes-Teamchef Toto Wolff drückte am Kommandostand der Dauer-Weltmeister auf den Sprechfunkknopf für Valtteri Bottas. «Hol ihn dir, Valtteri, du hast das schnellste Auto!» So versuchte der Wiener, seinen finnischen Piloten zu motivieren, der zu diesem Zeitpunkt zwei Sekunden hinter dem zweitplatzierten Max Verstappen lag und eben die beste Rennrunde gefahren hatte.

Aber aus der Attacke auf Platz 2 wurde nichts. Bottas spürte ein paar Runden später, wie der Motor weniger Leistung erzeugte, verlor wertvolle Sekunden. Es stellte sich heraus: Ein Sensor im Auspuff hatte eine Fehlfunktion. Bottas kam an Verstappen nicht mehr heran.

Toto Wolff nach dem Rennen: «Grundsätzlich habe ich Freude daran, mich zwischendurch am Funk zu melden – weil ich leidenschaftlich bei der Sache bin. Und weil ich es als gut erachte, einen direkten Draht zu den Fahrern zu haben.» Dann fügt der 49-Jährige hinzu: «Aber vielleicht sollte ich beim nächsten Mal meine Klappe halten oder das vorher mit Bottas diskutieren. Valtteri war wirklich am Aufholen, aber nachdem ich mich am Funk gemeldet hatte, flaute das ab. Daher lasse ich das in Zukunft vielleicht lieber.»

Bottas kam bis auf eine Sekunde an Verstappen heran, ab Runde 53 entstanden obigen Schwierigkeiten mit dem Auspuffsensor.

Wolff weiter: «Valtteri hat ein gutes Rennwochenende gezeigt. Er hatte die Pole-Position erobert, er führte, er zeigte einen soliden Grand Prix. Nachdem er von Hamilton überholt worden war, wurde es schwierig. Es ist mit diesen Autos immer leichter, vorne in unverwirbelter Luft zu fahren, als einem Gegner zu folgen.»

Zum Sensorproblem sagt Wolff: «Eine fehlerhafte Messung des Sensors führte dazu, dass sich gewisse Sicherheitsmodi aktivierten. Das war einfach Pech.»

Portugal-GP, Portimão

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:34:33,085 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +29,964 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +34,102
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +40,081
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +51,163
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +54,376
07. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1:03,696 min
08. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1:05,292
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:14,796
10. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:16,092
11. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:17,609
12. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
16. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +2 Runden
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, Crash

WM-Stand nach 3 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 69 Punkte
2. Verstappen 61
3. Norris 37
4. Bottas 32
5. Leclerc 28
6. Pérez 22
7. Ricciardo 16
8. Sainz 14
9. Ocon 8
10. Gasly 7
11. Stroll 5
12. Alonso 5
13. Tsunoda 2
14. Räikkönen 0
15. Giovinazzi 0
16. Vettel 0
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Konstrukteure
1. Mercedes 101
2. Red Bull Racing 83
3. McLaren 53
4. Ferrari 42
5. Alpine 13
6. AlphaTauri 9
7. Aston Martin 5
8. Alfa Romeo 0
9. Williams 0
10. Haas 0

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