Protest in Baku? Formel-1-Sportchef Brawn gelassen
Max Verstappen in Monaco
Toto Wolff und Christian Horner streiten sich. Dem Wiener Mercedes-Teamchef Toto Wolff stösst sauer auf, dass eine Verschärfung der Heckflügel-Belastungstests erst ab 15. Juni bedeutet – in Baku kann Red Bull Racing mit den bisherigen Flügeln arbeiten. Wolff schliesst einen Protest in Aserbaidschan nicht aus.
Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner wiederum führt ins Feld, der Umbau des Heckflügels sei nichts, was sich über Nacht erledigen liesse. Er hält daher die Frist bis zum GP-Wochenende von Frankreich für angemessen.
Was sagt Formel-1-Sportchef Ross Brawn zum Gezanke? «Ich sehe, wie die Regelhüter des Autosport-Weltverbands FIA in diesem Punkt bislang überaus gleichmässig vorgegangen sind», so der englische Techniker gegenüber ESPN. Will heissen: Die Flügel von Red Bull Racing sind immer wieder geprüft und jedes Mal für regelkonform befunden worden.
Ross Brawn weiter: «Es ist gefühlt das 27. Mal, dass wir in der Formel 1 über Flügel diskutieren, die sich unter Last verbiegen. In meinen 40 Jahren Motorsport habe ich das immer wieder erlebt. Ich kann mich an eine Szene erinnern, als Williams-Technikchef Patrick Head auf einen unserer Frontflügel gesprungen ist. Er wollte im Parc fermé dem damaligen Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting beweisen, dass unser Flügel nicht steif genug war. Also stand er drauf und begann wie wild zu wippen.»
Ross Brawn weiter: «Im Grunde ist die Ausgangslage heute ganz einfach: Die FIA hat eine Reihe von Belastungstests eingeführt, und die muss ein Flügel bestehen. Wenn ein Team das schafft, ein anderer Rennstall aber mit dieser Lösung nicht einverstanden ist, dann kann die FIA den Test verschärfen. Und genau das passiert jetzt.»
«Gäbe es beispielsweise eine mechanische Vorrichtung, welche die Flügeleinstellung verändert, dann wäre dies nicht erlaubt. Aber wenn der Flügel alle Tests besteht, sehe ich keine Grundlage für einen Protest. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rennkommissare in solch einem Fall zu einem anderen Schluss kämen als jene FIA-Fachleute, welche die technische Abnahme der Rennwagen vornehmen.»
Christian Horner betont: «Diese Belastungstests haben sich schon oft geändert und ausserdem betrifft das nur einen Teil des Autos. Wenn man die Belastungstests für die Frontflügel an diesem Wochenende ändern würde – und wir haben da bei anderen Fahrzeugen sehr viel mehr Flexibilität gesehen – dann wäre jedes einzelne Team im Feld betroffen.»
Monaco-GP, Monte Carlo
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet
WM-Stand nach 5 von 23 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0