Yuki Tsunoda (AlphaTauri-Honda): «Ich wollte zu viel»
Yuki Tsunoda
AlphaTauri-Fahrer Yuki Tsunoda hat beim Grossen Preis von Bahrain das Kunststück fertig gebracht, gleich im ersten Grand Prix zu punkten – das schafften in den letzten 25 Jahren nur 18 Fahrer! Der 20jährige Japaner wurde damit zum besten Neuling seit sechs Jahren, als Carlos Sainz 2015 in Melbourne Neunter wurde. Tsunoda ist darüber hinaus der erste japanische Grand-Prix-Fahrer, der gleich beim ersten Formel-1-Einsatz punktet.
Aber seither sind keine weiteren Punkte hinzugekommen. Stattdessen gab es einige Fehler, allen voran ein heftiger Unfall in Imola im ersten Quali-Teil, welcher zum letzten Startplatz beim Heimrennen von AlphaTauri führte. Yuki ist nach Bahrain eher durch saftige Sprache am Funk aufgefallen als durch herausragende Leistungen.
Nun blickt der 21-Jährige selbstkritisch auf den ersten Teil der WM zurück. Im Formel-1-Podcast Beyond the Grid sagt Tsunoda: «In Bahrain war fast alles nach Wunsch verlaufen. Nach jenem neunten Platz wollte ich zu viel. Als ich nach Imola kam, hatte ich mir insgeheim vorgenommen, unter die ersten Fünf zu kommen.»
Yuki Tsunoda hatte auch anhand der Leistungen von Pierre Gasly erkannt, welch gutes Auto der AlphaTauri ist. Der Franzose stellte seinen Wagen in Bahrain und Imola jeweils auf den fünften Startplatz und bestätigte das Potenzial mit Startplatz 6 in Monaco.
Tsunoda weiter: «In Imola wollte ich so etwas wie die Runde aller Runden fahren. Das war nicht clever, denn das brauchst du in einem ersten Quali-Segment überhaupt nicht zu tun. Aber ich bestand nur noch aus Motivation und Adrenalin, und schon prallte ich in die Mauer. Ich hatte meine Ziele zu hoch gesetzt.»
In Monaco wurde Tsunoda von Gasly erneut in den Schatten gestellt, Yuki landete auf Rang 16, Gasly wurde feiner Sechster. Der Japaner weiter: «Ich hatte im zweiten freien Training in Monte Carlo die Leitschiene berührt und verlor Trainingszeit. Danach fehlte mir das volle Vertrauen ins Auto. Diesen Teil muss ich auf meine Kappe nehmen. Auf der anderen Seite haben wir es nicht geschafft, das Beste aus dem Wagen zu holen.»
«Im Rennen wollten wir durch einen extrem langen ersten Rennteil Plätze gutmachen und am Schluss auf weichen Reifen Speed zeigen. Aber diese Strategie ist nicht aufgegangen, weil ich immer hinter Gegnern festhing.»
Tsunoda wechselte seine harten Pirelli erst in Runde 64 gegen weiche, kein Pilot fuhr in Monte Carlo länger auf dem gleichen Reifensatz.
Yuki weiss: «Wenn ich wieder in die Punkte vordringen will, muss ich bessere Leistungen im Abschlusstraining zeigen.»
Yuki Tsunoda in der Formel 1
Bahrain
Qualifying: 13.
Rennen: 9. (Punkte im ersten GP)
Emilia-Romagna
Qualifying: 20. (nach Unfall)
Rennen: 12. (Fünfsekunden-Strafe)
Portugal
Qualifying: 14.
Rennen: 15.
Spanien
Qualifying: 16.
Rennen: Ausfall (Elektrik)
Monaco
Qualifying: 16.
Rennen: 16.
Monaco-GP, Monte Carlo
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:38:56,820 h
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 9,114 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 22,117
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 23,963
05. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 51,115
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 54,045
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:06,361 min
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Antriebswelle gebrochen *
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Radmutter
* nicht zum Rennen gestartet
WM-Stand nach 5 von 23 Rennen
Fahrer
1. Verstappen 105 Punkte
2. Hamilton 101
3. Norris 56
4. Bottas 47
5. Pérez 44
6. Leclerc 40
7. Sainz 38
8. Ricciardo 24
9. Gasly 16
10. Ocon 12
11. Vettel 10
12. Stroll 9
13. Alonso 5
14. Tsunoda 2
15. Giovinazzi 1
16. Räikkönen 0
17. Russell 0
18. Latifi 0
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Konstrukteure
1. Red Bull Racing 149
2. Mercedes 148
3. McLaren 80
4. Ferrari 78
5. Aston Martin 19
6. AlphaTauri 18
7. Alpine 17
8. Alfa Romeo 1
9. Williams 0
10. Haas 0