Toto Wolff: «Wandeln Wut in positive Energie um»
Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff
Als sich Lewis Hamilton beim späten Restart in Baku neben Leader Sergio Pérez in der ersten Startreihe aufstellte, gab sein Renner starke Rauchzeichen von sich. Der Titelverteidiger liess sich davon nicht beirren und brauste gleich beim Start los. Er kam besser weg als der Red Bull Racing-Kontrahent und lag schon vorne, als er beim Anbremsen der ersten Kurve den Notausgang nehmen musste.
Hamilton fiel auf den 16. und letzten Platz zurück, wegen der Strafe gegen Williams-Pilot Nicholas Latifi rückte er auf die 15. Position vor – für die es auch keine Punkte gab. Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff wollte aber nicht von einem Fehler des Briten sprechen. «Man kann das nicht als Fehler bezeichnen, es war eher ein Finger-Problem, denn er kam beim Lenken an einen Schalter, wodurch sich die Bremsbalance veränderte. Das sorgte dann dafür, dass er den Bremspunkt nicht traf. Ich glaube nicht, dass der Rauch beim Start ein Problem war», erklärte er.
«Wir hatten wie schon in Monaco einfach kein konkurrenzfähiges Auto», betonte der Wiener, der vor lauter Frust und Enttäuschung nach Worten ringen musste. «Wir brauchen viel zu viel Zeit, um die Reifen ins Arbeitsfenster zu bringen, und wir haben auch operative Fehler gemacht. Die meiste Zeit haben wir im gewundenen Abschnitt zwischen Kurve 7 und 10 verloren, aber es ist kein Schock, dass unser Auto plötzlich im Niemandsland ist, wir hatten die Probleme mit den Reifen schon in Monaco.»
«Aber wir kennen die Defizite, wir haben sie auf diesen speziellen Abschnitten der Strecke gesehen, und wir wissen, dass wir einen Rückstand aufholen müssen», fügte der 49-Jährige an. Und er gestand: «Es schmerzt, denn der Sieg war in greifbarer Nähe. Aber wir müssen in dieser WM einfach in Bestform sein, um mithalten zu können.»
«Wir wussten allerdings auch schon vorher, dass dies wohl unsere schwächsten Rennen werden, und ich hoffe, wir liegen damit richtig. Mal schauen, wie die GP in Europa laufen, in den jüngsten beiden Rennen blieben wir auf jeden Fall deutlich unter den eigenen Erwartungen. Das Team ist sauer, aber wir sind Kämpfer und werden diese Wut in positive Energie umwandeln», ergänzte Wolff zum Schluss.
Aserbaidschan-GP, Baku
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:39:40,034h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,421 sec
03. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +2,865
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +3,995
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +4,918
06. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +6,604
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +7,063
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +7,936
09. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +9,132
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,021
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +10,727
12. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +11,748
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +14,018
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +14,615
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +17,789
16. Nicholas Latifi* (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +13,052
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Getriebe
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, Reifenschaden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Reifenschaden
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Motor
*10-sec-Stop-and-Go-Strafe in 30-Sek-Zeitstrafe umgewandelt (Boxengasse während der Gelbphase nicht genutzt)
WM-Stand nach 6 von 22 Rennen
Fahrer
01. Verstappen 105 Punkte
02. Hamilton 101
03. Pérez 69
04. Norris 66
05. Leclerc 52
06. Bottas 47
07. Sainz 42
08. Gasly 31
09. Vettel 28
10. Ricciardo 26
11. Alonso 13
12. Ocon 12
13. Stroll 9
14. Tsunoda 8
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Schumacher 0
18. Russell 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0
Marken
01. Red Bull Racing 174 Punkte
02. Mercedes 148
03. Ferrari 94
04. McLaren 92
05. AlphaTauri 39
06. Aston Martin 37
07. Alpine 25
08. Alfa Romeo 2
09. Haas 0
10. Williams 0